Fruktosesirup
mögliche Anwendung der Gentechnik | Kennzeichnung |
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Rohstoff Stärke aus gv-Mais | ja |
Enzyme, hergestellt mit Hilfe von gv-Mikroorganismen | nein |
Fruktosesirup ist ein Produkt der Stärkeverzuckerung. Dabei wird pflanzliche Stärke in die einzelnen Zuckerbausteine aufgespalten. Früher wurden dazu Säuren verwendet, heute sind es meist Enzyme. Wichtigste Rohstoffquelle für die Stärkeverzuckerung ist Maisstärke, in Europa auch Weizen- oder Kartoffelstärke.
- Zunächst erhält man Glukosesirup, ein Gemisch aus Glukose und anderen Einfachzuckern.
- In einem weiteren Prozess (Isomerisierung mit Hilfe des Enzyms Glukose-Isomerase ) kann die Glukose zu einem Teil in Fruktose (Fruchtzucker) umgewandelt werden. Fruktose besitzt eine höhere Süßkraft als Glukose. Je höher der Fruktoseanteil in dem Sirup ist, um so süßer ist er.
Glukose-Fruktosesirup (bei einem Fruktose-Anteil über fünfzig Prozent Fruktose-Glukosesirup genannt) kann eine höhere Süßkraft als herkömmlicher Haushaltszucker erreichen.
In den USA werden Sirupe mit hohem Fruktoseanteil als High Fructose Corn Syrup bezeichnet und haben dort den traditionellen Zucker in vielen Bereichen - etwa bei Limonaden und Erfrischungsgetränken - weitgehend verdrängt. HFC-Sirupe werden ausschließlich aus Maisstärke hergestellt. In den USA ist der pro-Kopf-Verbrauch an HFC-Sirupen genau so hoch wie der an Zucker.
In Europa werden Fruktose-Glukose-Sirupe auch als Isoglukose bezeichnet. Ihre Verwendung ist in der EU-Zuckermarktverordnung auf fünf Prozent des Zuckerverbrauchs beschränkt. Wenn diese 2017 endet, wird mit einem Marktzuwachs für Isoglukose gerechnet. In Europa wird Isoglukose aus Mais- oder Weizenstärke hergestellt.
Wie Glukosesirup kann Fruktosesirup bzw. Isoglukose in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt, wegen seiner besonderen technologischen Eigenschaften vor allem bei
- Limonade und Erfrischungsgetränken
- Süßwaren, Fruchtgummi, Dominosteinen
- bestimmten Backerzeugnissen (Kuchen, Kekse)
Gentechnik
Herstellung: Fruktosesirup ist ein Produkt der Stärkeverzuckerung. Anwendungen der Gentechnik sind möglich bei pflanzlichen Stärkequellen und vor allem bei der Herstellung der Enzyme, mit denen die Stärke aufgeschlossen und modifiziert wird.
- Rohstoff Stärke: Maisstärke kann zu einem
gewissen Anteil aus gentechnisch verändertem Mais
stammen, vor allem wenn die Rohstoffe aus Nord- oder Südamerika
importiert wurden. In der EU sind mehrere gv-Maissorten als Lebens-
und Futtermittel zugelassen.
Weitere pflanzliche Stärkequellen sind Kartoffeln und Weizen. Von diesen werden derzeit weltweit keine gv-Sorten kommerziell genutzt. - Enzyme: Der Abbau und die Modifikation der Stärke - die Stärkeverzuckerung - wird mit Enzymen (z.B. Amylase, Glukose-Isomerase, Pullulanase) durchgeführt. Diese werden überwiegend biotechnisch mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen gewonnen.
Kennzeichnung: Zutaten auf der Basis von Stärke sind kennzeichnungspflichtig, wenn sie unmittelbar aus gentechnisch veränderten Pflanzen (z.B. Mais) hergestellt werden. Dies trifft auch auf Fruktosesirup zu, der in mehreren Verarbeitungsschritten aus Stärke hervorgeht.
Enzyme werden in der Regel nicht auf der Zutatenliste angegeben. Eine Herstellung mit Hilfe von gv-Mikroorganismen ist zudem nicht kennzeichnungspflichtig.