Fruktose (Fruchtzucker)

mögliche Anwendung der Gentechnik Kennzeichnung
Rohstoff Stärke aus gv-Mais ja
Enzyme, hergestellt mit Hilfe von gv-Mikroorganismen nein

Fruktose, auch Fruchtzucker genannt, ist neben Glukose der zweite Grundbaustein des Haushaltszuckers (Saccharose). Er findet sich in vielen Früchten, in Honig und - in gebundener Form zusammen mit Glukose - im Saft von Zuckerrohr und Zuckerrüben.

Es gibt verschiedene Herstellungswege für Fruktose. Ausgangsprodukte können Zucker, Glukosesirup oder Inulin (Oligofruktose) sein.

  • Zucker wird durch vollständige Hydrolyse in seine Grundbausteine Glukose und Fruktose gespalten. Die Fruktose wird anschließend chromatographisch am Ionenaustauscher von der Glukose getrennt. Bei diesem Verfahren werden keine Enzyme eingesetzt.
  • Bei der Gewinnung aus Glukosesirup, einem Produkt aus der Stärkeverzuckerung wird die Glukose durch das Enzym Glukose-Isomerase zu Fruktose umgewandelt (siehe auch: Fruktosesirup).

Fruktose wurde lange Zeit Diabetikern als Süßungsmittel und Ersatz für Glukose empfohlen, da Fruktose insulinunabhängig verwertet wird, so dass der Blutzuckerspiegel nur geringfügig steigt. Inzwischen wird jedoch von einer übermäßigen Gebrauch von Fruktose als Zuckeraustauschstoff abgeraten.

Gentechnik

Herstellung: Wird Fruktose aus Stärke gewonnen, sind Anwendungen der Gentechnik möglich bei den pflanzlichen Stärkequellen und vor allem bei der Herstellung der Enzyme, mit denen die Stärke aufgeschlossen und modifiziert wird.

Ausgangsprodukt Glukosesirup: Wie bei allen Stärkeverzuckerungsprodukten sind gentechnische Anwendungen zu erwarten bei:

  • Rohstoff Stärke: Maisstärke kann aus gentechnisch verändertem Mais stammen, vor allem wenn die Rohstoffe aus Nord- oder Südamerika importiert wurden. In der EU sind mehrere gv-Maissorten als Lebens- und Futtermittel zugelassen.
    Weitere pflanzliche Stärkequellen sind Kartoffeln und Weizen, bei denen jedoch derzeit keine gv-Sorten kommerziell genutzt werden.
  • Enzyme: Der Abbau und die Modifikation der Stärke - die Stärkeverzuckerung - wird mit Enzymen (z.B. Amylase, Glukose-Isomerase, Pullulanase) durchgeführt. Diese werden überwiegend biotechnisch mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen gewonnen.

Der Rohstoff Zucker kann aus gentechnisch veränderten Zuckerrüben stammen. In der EU sind Lebens- und Futtermittel einer in Nordamerika angebauten gv-Zuckerrübe zugelassen.

Kennzeichnung: Fruktose ist kennzeichnungspflichtig, wenn sie unmittelbar aus gentechnisch veränderten Pflanzen (z.B. Mais, Zuckerrüben) gewonnen wird.

Enzyme werden in der Regel nicht auf der Zutatenliste angegeben. Eine Herstellung mit Hilfe von gv-Mikroorganismen ist zudem generell nicht kennzeichnungspflichtig.