Erythrit | E968
Funktion: Süßungsmittel |
mögliche Anwendung der Gentechnik | Kennzeichnung |
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Herstellung mit Hilfe von gv-Mikroorganismen | nein |
Rohstoff gv-Mais | ja |
Enzyme, hergestellt mit Hilfe von Mikroorganismen | nein |
Erythrit ist ein Zuckeralkohol, der natürlicherweise in geringen Mengen in einigen Obstsorten (Wassermelone, Birne, Weintrauben), Pilzen, fermentierten Lebensmitteln (Sojasoße, Reiswein, Bier) und Käse vorkommt. Die Süßkraft liegt etwa bei sechzig bis achtzig Prozent derjenigen von Haushaltszucker (Saccharose).
Im menschlichen Körper wird Erythrit nicht wie gewöhnliche Kohlenhydrate verstoffwechselt, sondern nahezu unverändert mit dem Urin wieder ausgeschieden. Er soll daher keine Kalorien liefern und auch für Dioabetiker geeignet sein.
Erythrit kann in einer Vielzahl an Lebensmitteln - von Süßwaren bis zu Milcherzeugnissen - eingesetzt werden. Wie andere Zuckeralkohole findet es als Süßungsmittel etwa in Fruchtzubereitungen mit verringertem Kaloriengehalt oder ohne Zuckersatz Verwendung. Nicht zulässig ist es in Fruchtsaftgetränken.
Auch als Streusüße oder als Zuckeralternative (Markennamen: Xucker, Sukrin) ist Erythrit erhältlich. Zudem wird es als Geschmacksverstärker, Trägerstoff, Feuchthaltemittel, Stabilisator, Verdickungsmittel, Füllstoff und Komplexbildner eingesetzt. Bei der Verwendung als Zusatzstoff sind keine Höchstmengenbegrenzungen vorgeschrieben.
Gentechnik
Herstellung: Erythrit wird in der Regel durch Fermentation gewonnen. Dabei wird Traubenzucker (Glukose) mit Hilfe von Hefen oder Pilzen zu Erythrit umgewandelt. Wie bei vielen biotechnologischen Prozessen ist es mit Hilfe gentechnischer Verfahren möglich, die dabei eingesetzten Mikroorganismen zu optimieren, um die Effizienz zu verbessern und weniger Ressourcen zu verbrauchen. Für die Herstellung von Erythrit sind verschiedene Projekte mit gv-Mikroorganismen (Hefen, Cyanobakterien) publiziert. Es ist jedoch im Einzelnen nicht überprüfbar, ob und in welchem Umfang diese Verfahren kommerziell genutzt werden.
Bei Glukose, dem Ausgangsstoff für die biotechnologische Herstellung von Erythrit, sind Gentechnik-Anwendungen wahrscheinlich. Glukose wird im Prozess der Stärkeverzuckerung aus pflanzlicher Stärke erzeugt.
- Rohstoff Stärke: Maisstärke kann zu einem gewissen Anteil aus gentechnisch verändertem Mais stammen, vor allem wenn die Rohstoffe aus Nord- oder Südamerika importiert wurden. In der EU sind mehrere gv-Maissorten als Lebens- und Futtermittel zugelassen. Weitere pflanzliche Stärkequellen sind Kartoffeln und Weizen.
- Enzyme: Der Abbau und die Modifikation der Stärke (Stärkeverzuckerung) - wird mit Enzymen (z.B. Amylase, Glukose-Isomerase, Pullulanase) durchgeführt. Diese werden überwiegend biotechnisch mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen gewonnen.
Kennzeichnung: Zusatzstoffe, die in geschlossenen Systemen mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt werden, sind nicht zu kennzeichnen. Voraussetzung ist, dass der jeweilige Zusatzstoff aufgereinigt wird und keine Mikroorganismen enthält.
Zutaten auf der Basis von Stärke sind kennzeichnungspflichtig, wenn sie unmittelbar aus gentechnisch veränderten Pflanzen (z.B. Mais) hergestellt werden. Dies trifft vermutlich auch auf Xylit zu, das in mehreren Verarbeitungsschritten aus Stärke bzw. Glukose gewonnen werden kann.
Enzyme werden in der Regel nicht auf der Zutatenliste angegeben. Eine Herstellung mit Hilfe von gv-Mikroorganismen ist zudem nicht kennzeichnungspflichtig.