Xanthan | E415
Funktion | Verdickungsmittel |
---|---|
mögliche Anwendung der Gentechnik | herstellbar mit Hilfe von gv-Mikroorganismen |
Kennzeichnung | nein |
Xanthan ist eine für den menschlichen Organismus unverdauliche Stärke (Polysaccharid, Ballaststoff), die natürlicherweise von verschiedenen Mikroorganismen produziert wird. Mit Wasser bildet Xanthan eine stabile, gelartige Masse und wird daher in der Lebensmittelherstellung als Verdickungs- und Geliermittel eingesetzt.
Jährlich werden etwa 30.000 Tonnen Xanthan produziert. Zwei Drittel davon werden für Nahrungsmittel und Körperpflegeprodukte verwendet, das andere Drittel für verschiedene technische Anwendungen, vor allem als Bohrflüssigkeit in der Erdölförderung.
Im Lebensmittelbereich wird Xanthan bei verschiedenen Produkten eingesetzt und erfüllt dabei unterschiedliche technologische Aufgaben; z.B.:
- als Verdickungs- und Bindemittel, etwa bei Salatdressing, Senf, Tomatenketchup, Soßen, Speiseeis, zunehmend auch bei Fleischersatzprodukten (Veggiburger etc.)
- zur Verbesserung der Teigeigenschaften bei Backwaren, auch als Bindemittel beim glutenfreien Backen
- zur Flüssigkeitsbindung bei Gefrierprodukten (Erhöhung der Gefrier-Tau-Stabilität)
- als Stabilisierungsmittel und Trägerstoff für Aromen
Gentechnik
Herstellung: Als mikrobielles Polysaccharid wird Xanthan seit Jahrzehnten großtechnisch gewonnen. Die dazu eingesetzten Bakterien wachsen auf zucker- oder stärkehaltigen Lösungen.
- Die Xanthan bildenden Bakterien (Xanthomonas campestris) können gentechnisch verändert sein. Es liegen keine präzisen Informationen vor, in welchem Umfang dieses Verfahren kommerziell eingesetzt wird.
- Wie bei anderen mikrobiell hergestellten Produkten werden auch bei Xanthan die dafür eingesetzten Mikroorganismen mit modernen molekularbiologischen Verfahren optimiert. Klare, unterscheidbare Grenzen zwischen „gentechnisch veränderten“ und „konventionellen“ Stämmen sind nur schwer zu ziehen.
- Die Xanthan bildenden Bakterien verwerten in der Regel Glukose oder Glukosesirup, die aus gv-Mais stammen können.
Kennzeichnung: Zusatzstoffe, die in geschlossenen Systemen mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt werden, sind nicht zu kennzeichnen. Voraussetzung ist, dass der jeweilige Zusatzstoff aufgereinigt wird und keine nachweisbaren Bestandteile der verwendeten Mikroorganismen enthält.