Thaumatoccocus daniellii

Thaumatin | E957

Funktion Süßungsmittel
mögliche Anwendung der Gentechnik herstellbar mit Hilfe von gv-Mikroorganismen
Kennzeichnung nein

Thaumatin (E957) besitzt eine extreme Süßkraft und wird traditionell aus der afrikanischen Katamfe-Pflanze gewonnen. Inzwischen ist es möglich, Thaumatin auch mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen herzustellen.

Thaumatin ist ein Protein aus der Katamfe (Thaumatococcus danielii, Foto oben), das eine extreme Süßkraft besitzt (2.500-fache des Rohrzuckers).

Thaumatin ist praktisch kalorienfrei und auch für Diabetiker geeignet. Es hat zudem eine geschmacksverstärkende Wirkung. Vom menschlichen Körper wird es rasch aufgenommen und unverändert mit dem Urin wieder ausgeschieden.

Verwendung in

Gentechnik

Herstellung: Traditionell wird Thaumatin aus Katamfe, einer im tropischen Afrika beheimateten Staude, gewonnen.

  • Inzwischen ist auch die Herstellung mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen (E. coli-Bakterien, Hefe) möglich. Vermutlich wird dieses Verfahren kommerziell eingesetzt; genaue Informationen sind jedoch nicht bekannt. (Präzisionsfermentation)
  • In Zukunft könnte Thaumatin auch in Tabak hergestellt werden, in den entsprechende Gene eingeführt worden sind. In Spanien laufen Freilandversuche mit solchen Tabakpflanzen als Produktionsorganismen für Thaumatin. (Molecular Farming)

Kennzeichnung: Zusatzstoffe, die in geschlossenen Systemen mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt werden, sind im Hinblick auf die Gentechnik nicht zu kennzeichnen. Voraussetzung ist, dass der jeweilige Zusatzstoff aufgereinigt wird und keine Mikroorganismen enthält.

Sollte Thaumatin aus gv-Tabak auf den Markt kommen und als Lebensmittel-Zusatzstoff verwendet werden, wäre es nach den Gentechnik-Gesetzen kennzeichnungspflichtig.