Lecithin | E322
Funktion | Emulgator |
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mögliche Anwendung der Gentechnik | Rohstoff gv-Soja |
Kennzeichnung | ja |
Lecithin (E 322) ist ein in der Lebensmittelherstellung häufig eingesetzter Emulgator. Er wird vor allem aus Sojabohnen und anderen ölhaltigen Pflanzen gewonnen. Sojabohnen werden in großen Mengen nach Europa eingeführt, überwiegend aus Ländern, in denen seit Jahren flächendeckend gentechnisch veränderte Sojabohnen angebaut werden.
Lecithin ist ein natürlicher Fettbegleitstoff und kommt in allen lebenden Zellen vor, besonders reichlich etwa im Eigelb und vielen ölhaltigen Pflanzen.
Die für die Lebensmittelverarbeitung herausragende Eigenschaft des Lecithins ist die Fähigkeit, Wasser und Öl in einer stabilen Verbindung (Emulsion) zu halten. Normalerweise stoßen sich Wasser und Fette ab.
Lecithin wird immer dort eingesetzt, wo wässrige und fetthaltige Zutaten miteinander verknüpft werden müssen. Es verhindert, dass sich Wasser und Fette entsprechend ihrer „physikalischen Natur“ voneinander trennen. In vielen Bereichen der Lebensmittelherstellung ist Lecithin als Emulgator unverzichtbar. Lecithin wird als Zusatzstoff in zahlreichen fetthaltigen Lebensmitteln eingesetzt, etwa bei
- Schokolade, Pudding, Speiseeis, Süßwaren, Nuss-Nougatcreme, Kakao- und Milchmischgetränken, Fertiggerichten
- Margarine, Mayonnaise und Salatdressings
- Lecithin dient auch als Antioxidations- und Mehlbehandlungsmittel bei Backwaren oder in Backmischungen.
- Da Lecithin ähnliche Bindungseigenschaften wie Eidotter hat, wird es auch als Ei-Ersatz in diversen Produkten verwendet.
Gentechnik
Herstellung : Lecithin wird überwiegend aus ölhaltigen Pflanzen gewonnen, in der Regel aus Sojabohnen. Produkte geringerer Qualität auch aus Raps, Mais, Sonnenblumen oder Erdnüssen.
Lecithin aus Sojabohnen: Bei der Verarbeitung in der Ölmühle werden die Sojabohnen in das eiweißreiche Futter und den Fettanteil aufgetrennt. Das Rohlecithin wird aus dem Öl extrahiert und in mehreren Stufen gereinigt. Lecithin, wie es in der Lebensmittelherstellung Verwendung findet, ist frei von Soja-DNA. Somit ist im Lecithin-Präparat in der Regel nicht nachweisbar, ob gv-Sojabohnen verwendet wurden.
- Sojabohnen: International gehandelte Soja-Rohstoffe stammen im Regelfall ganz oder anteilig aus gentechnisch veränderten Pflanzen. Gv-Sojabohnen werden in den Erzeugerländern Brasilien, USA und Argentinien großflächig angebaut. Aus diesen Ländern bezieht die EU einen großen Teil der Soja-Rohstoffe.
Einige Lebensmittelunternehmen verarbeiten ausschließlich herkömmliche Soja-Rohstoffe. Eine absolute, sich über alle Verarbeitungsstufen erstreckende Trennung zwischen konventionellen und gv-Sojabohnen ist jedoch technisch nicht möglich. Auch als „gentechnik-frei“ deklarierte Rohstoffe enthalten daher meist geringe GVO-Anteile
Kennzeichnung: Lecithin aus gentechnisch veränderten Pflanzen (Sojabohnen) ist kennzeichnungspflichtig. Zufällige, technisch unvermeidbare GVO-Beimischungen in den Soja-Rohstoffen bis zu einem Anteil von 0,9 Prozent führen nicht zu einer Kennzeichnung der daraus erzeugten Lebensmittel.