Langzeit-Fütterungsversuch mit gentechnisch verändertem Bt-Mais: Kein Einfluss auf Milchkühe
(25.03.2009) Gentechnisch veränderter Bt-Mais im Futter hat keinen Einfluss auf Gesundheit und Milchleistung von Kühen. Dieses Ergebnis eines zweijährigen Fütterungsversuchs stellte heute das bayerische Landwirtschaftsministerium in einer Ausschusssitzung des bayerischen Landtags vor. Auch mit neuester Analysetechnik wurde bestätigt, dass es keinen Übergang „transgener Komponenten“ auf die Milch gibt.
Auf Antrag der SPD hatte der bayerische Landtag im Mai 2005 beschlossen, einen Langzeitfütterungsversuch mit gentechnisch verändertem Bt-Mais durchzuführen.
Fütterung mit Bt-Mais: Kein Einfluss auf Tiergesundheit und Milchqualität. Die Kühe der Versuchsgruppe (im Bild) bekamen im Gegensatz zur Vergleichsgruppe gentechnisch veränderten Bt-Mais zu fressen.
Foto: Patrick Gürtler / TUM
Dazu erhielten zwei Gruppen von jeweils 18 Milchkühen über 25 Monate Futter mit einem maximalen, zugleich jedoch bedarfsgerechten Maisanteil. Eine Gruppe wurde mit gentechnisch verändertem Bt-Mais MON810 gefüttert, die andere mit einem bis auf den Wirkstoff Bt-Protein vergleichbaren konventionellen Mais (isogene Sorte). Die Milchkühe der MON810-Gruppe nahmen mit ihrem Futter täglich eine Menge von 5,3 Milligramm Bt-Protein auf.
Bt- und konventioneller Mais wurden unter ähnlichen Bedingungen in Bayern angebaut. In jeder Gruppe schieden im Laufe des Versuchs jeweils neun Kühe in Folge von Krankheit und Unfruchtbarkeit aus. Sie wurden durch Jungkühe ersetzt.
Von jeder Kuh wurden monatlich Proben von Blut, Milch und Exkrementen genommen, wöchentlich wurde das Futter untersucht. Insgesamt wurden für jede der beiden Tiergruppen jeweils 19.000 Proben ausgewertet. Die bayerische Fütterungsstudie zum Einfluss von Bt-Mais auf Milchkühe umfasst einen deutlich längeren Versuchszeitraum und eine größere Anzahl von Tieren als ähnliche bisher durchgeführte Versuche.
Sowohl beim Futter wie bei den Milchkühen wurden keine Unterschiede festgestellt. Die Milchleistung war in beiden Tiergruppen gleich. Nach 25 Monaten Fütterung mit Bt-Mais wurden keine Hinweise gefunden, dass dieser einen Einfluss auf die Tiergesundheit oder die Fruchtbarkeit haben könnte. Auch beim Futter zeigten sich zwischen Bt- und konventionellem Mais keine Unterschiede, etwa im Nährstoff- und Energiegehalt.
Für diese Studie wurden die verwendeten DNA-Analysemethoden weiterentwickelt. Trotz einer noch einmal gesteigerten Nachweisempfindlichkeit und hoher Probenintensität wurde kein Hinweis auf einen Transfer gentechnik-spezifischer Komponenten aus Bt-Mais in Milch gefunden. „Milch von Kühen nach Verfütterung von isogenem Mais oder transgenem Mais ist zu keinem Zeitpunkt unterscheidbar“, sagte Ministerialdirigent Friedrich Mayer bei der Vorstellung der Studie im Landwirtschafts-Ausschuss des Landtages.
Die Fütterungsstudie wurde an der TU München (Wissenschaftszentrum Weihenstephan) und mehreren landwirtschaftlichen Forschungseinrichtungen des Freistaats Bayern durchgeführt.
Themen
Im Web
- Vorstellung der Ergebnisse der Fütterungsversuche bei Milchkühen mit MON 810 anlässlich der Sitzung des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im bayerischen Landtag (25.03.2009)
- Langfrist-Studie: Fütterung von Kühen mit gentechnisch modifiziertem Mais MON810 verändert ihre Milch nicht (Presseinformation TU München; Informationsdienst Wissenschaft)