Sojaschrot

aus Sojabohnen gewonnenes Eiweiß-Futtermittel

Sojabohnen gehören zu den Ölsaaten. Bei ihrer Verarbeitung zu Öl entsteht als Nebenprodukt Sojaschrot, das als eiweißhaltiges Futtermittel verwertet wird. Die Sojabohnen werden zerkleinert, erhitzt und das Öl herausgepresst. Dabei entsteht der sogenannte Presskuchen (Sojakuchen). Durch Zugabe eines Lösungsmittels wird auch das restliche Öl extrahiert und es entsteht Sojaextraktionsschrot (SES).

Sowohl Sojakuchen als auch Sojaextraktionsschrot sind als Futtermittel nutzbar. Die rohe Sojabohne lässt sich hingegen nur sehr beschränkt einsetzen. Nur Rinder als Wiederkäuer sind in der Lage das Eiweiß aufzuschließen.

Im Vergleich mit anderen Ölschroten etwa aus Raps enthält Sojaschrot besonders viel Rohprotein (Eiweiß). Wenn die Sojabohnen vor der Verarbeitung geschält wurden, ist der Proteingehalt noch höher. Ein weiterer Vorteil ist auch die Zusammensetzung der essentiellen Aminosäuren, die für die Verdaulichkeit bei Schweinen und Geflügel notwendig sind.

Die wichtigsten Anbauländer für Sojabohnen sind Nord- und Südamerika. Führend sind die USA mit 125 Mio. Tonnen und Brasilien mit 121 Mio. Tonnen (2018/19). 95 bis 100 Prozent der in den Erzeugerländern geernteten Sojabohnen sind gentechnisch verändert.

Die EU führt jährlich etwa 15 Mio. Tonnen Sojabohnen und 20 Mio. Tonnen Sojaschrot ein. Sojaschrot kommt fast ausschließlich aus Südamerika, vor allem Brasilien. Aus den USA und Kanada werden Sojabohnen importiert.

Der Anbau von Sojabohnen in der EU ist mit nur 2,7 Mio. Tonnen (FAO, 2017) vergleichsweise gering.