Mutterkorn
für Mensch und Tier giftige Dauerform des Schlauchpilzes Claviceps purpurea
Der Schlauchpilz Claviceps purpurea bildet auf Gräsern und Getreiden als Überwinterungsform die sogenannten Mutterkörner aus. Die darin enthaltenen Mutterkornalkaloide haben eine starke toxische Wirkung, schon geringe Konzentrationen können beim Menschen zu Vergiftungen führen. Durch sorgfältige Reinigung des Getreides kann das Mutterkorn vor der Verarbeitung abgetrennt werden.
Eine Infektion der Pflanzen durch den Pilz erfolgt meist zur Blüte. Roggen muss als Fremdbefruchter während der Blüte die Spelzen weit öffnen und ist daher besonders anfällig. In den Ähren bilden sich die bis zu fünf Zentimeter langen violett-braun gefärbten Mutterkörner, die meist gebogen sind. Bei Weizen sind sie kleiner, dünner und weniger stark gebogen. Während der Ernte fallen sie zu Boden und überwintern dort.
Gerade im ökologischen Landbau ist der Mutterkornpilz ein großes Problem. Verschiedene Forschungsprojekte suchen daher nach Resistenzgenen entweder in bereits zugelassenen Sorten oder in alten Landsorten des Roggens.
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