Tomate

Wildtomate Solanum pimpinellifolium

Wildtomate Solanum pimpinellifolium

Tomaten am Strauch 2

Tomaten am Strauch

Foto oben: Zdenek Sasek, 123RF
Foto unten: Stanislaw Tokarski, stanislaw/123RF

Wissenschaftlicher Name: Solanum lycopersicum

Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)

Wuchsform: Die Tomate ist eine ein- bis zweijährige krautige Pflanze. Sie bildet leicht verholzende, verzeigte Triebe, die 0,5 bis zwei Meter hoch werden. Blätter und Triebe sind behaart. Die Blüten der Tomate zeigen die für die Familie der Nachtschattengewächse typische Säule aus Staubblättern. Die verwachsenen Staubfäden bilden eine Röhre, die häufig den Stempel umschließt.

Früchte: Die Tomatenfrüchte sind botanisch gesehen Beeren. Sie haben eine dünne Schale, ein dickes, rotes, orange- oder gelbes Fruchtfleisch und zahlreiche weiße Samen. Die runden bis ovalen Früchte werden zwischen zwei und zehn Zentimeter groß.

Vermehrung: Tomatenblüten sind vorwiegend selbstbestäubend, da sich der Stempel meist in der Röhre der Staubblätter befindet. Der Pollen fällt durch Öffnungen, die sich auf der Innenseite der Staubblattröhre befinden. In geringem Maße findet Fremdbefruchtung statt. Auch wenn die Blüten keinen Nektar bilden, werden sie von Bienen und Hummeln wegen ihres Pollens besucht. Diese beißen sich an der Staubblattröhre fest und schütteln durch Vibration ihrer Flugmuskeln den Pollen aus den Staubbeuteln.

Auskreuzung: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Tomaten mit anderen in Europa vorkommenden Solanum-Arten kreuzen ist gering. Möglich ist dies in den Ursprungsgebieten, wo verwandte Wildformen der Tomate wachsen.

Anbau: Tomatenpflanzen sind empfindlich gegenüber Kälte und Nässe. Bei feucht-nasser Witterung befällt schnell die Kraut- und Knollenfäule - der Pilz Phytophtora infestans - Blätter und Früchte. Daher werden sie meist in Folien- und Gewächshäusern angebaut. In südlichen Ländern wachsen Tomaten auch im Freiland, häufig jedoch mit einem Regendach als Schutz vor Nässe.

Herkunft: Die Tomate wächst in den Tropen und Subtropen und stammt ursprünglich aus der Andenregion Perus und Ecuadors. Wildtomaten kommen im nördlichen Südamerika und in der Karibik vor. Man kennt heute noch vier rotfrüchtige Wildarten mit Früchten von 0,5 bis sechs Zentimetern.

Geschichte: Kultiviert wurden Tomaten erstmals in Süd- und Mittelamerika von den Indios. Mit der Entdeckung Amerikas gelangten sie im 16. Jahrhundert über Spanien auch nach Europa. Dort wurden sie zunächst als giftig betrachtet und nur als Zierpflanze in Botanischen Gärten und Fürstenhöfen angepflanzt. In südlichen Ländern begann im 16. Jahrhundert die Kultivierung als Gemüse, erst später nutzte man in Nordeuropa die Tomate auch als Nahrungsmittel. Zur weltweit wirtschaftlich bedeutenden Kulturpflanze wurde die Tomate erst Mitte des 20. Jahrhunderts. Heute steht das beliebte Gemüse weltweit an erster Stelle im Gemüseanbau

Der Name der Pflanze kommt von dem aztekischen „Tomatl“, was „plumpe Frucht“ bedeutet. Die Spanier machten daraus die Bezeichnung „Tomate“. Im Europa des 16. Jahrhunderts wurde sie auch „Liebesapfel“, „Pomme d´Amour“ oder „Goldapfel“ genannt.