Hafer
Wissenschaftlicher Name: Avena sativa
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Wuchsform: Das einjähriges Süßgras hat die Ährchen in einer Rispe angeordnet. In den Ährchen befinden sich die Blüten. Das Gras hat eine Wuchshöhe von 0,5 bis 1,5 Meter. Die Grannen, borstenartige Fortsätze an den Deckspelzen, sind nur wenige Millimeter lang.
Früchte: Die Früchte aller Gräser sind botanisch gesehen einsamige Schließfrüchte und werden Karyopse genannt. Eine Schließfrucht fällt als Ganzes von der Pflanze. Bei dem Fruchttyp der Karyopse ist die Fruchtwand mit der Samenschale verwachsen.
Vermehrung: meist Selbstbefruchtung, nur selten Fremdbefruchtung über Windbestäubung
Auskreuzung: In Europa gibt es etwa sieben Avena-Arten, die wild vorkommen. Kreuzungen finden natürlicherweise in der Regel nur innerhalb der gleichen Art statt, in Ausnahmen auch zwischen nahe verwandten Arten (Bastardierung oder Hybridisierung). Über die Kreuzung von Hafer mit Wildarten liegt keine Informationen vor.
Anbau: Hafer wächst in gemäßigten, feuchten Klimaregionen mit hohen Niederschlägen. Anbauregionen sind Nordamerika nördlich des 40. Breitengrades, Nord- und Mitteleuropa und Russland bis zum Ural.
Bis zum Mittelalter wurde Hafer als Lebensmittel kultiviert, heute dient das Getreide vorwiegend als Futtermittel.
Herkunft: Vermutlich stammt der Hafer aus Vorderasien. Da er in Funden aus historischer Zeit immer nur in geringen Mengen auftaucht, geht man davon aus, dass er ein Begleitgras der Gerste und des Weizens war. Als wilde Stammform wird A. fatua oder A. sterilis vermutet.
Geschichte: Die Belege für einen ersten Anbau von Hafer stammen aus der Region nördlich des Schwarzen Meeres und sind auf 5.000 v. Chr. datiert. In der Schweiz und nördlich der Donau wurde die Getreideart in der Bronzezeit angebaut. Erst ab dem Mittelalter wurde Hafer auch im Süden Europas genutzt.