Apfel
Hochstamm-Apfelbaum (oben), Apfelblüte (Mitte), Apfelfrucht (unten)
Foto unten: rwetzel/pixelio.de
Wissenschaftlicher Name: Malus domestica
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Wuchsform: Der sommergrüne Laubbaum weist eine Wuchshöhe von etwa zwei bis 15 Meter auf. Er wird bis zu hundert Jahre alt.
Früchte: Die Apfelfrucht stellt botanisch eine Sonderform der so genannten Sammelbalgfrucht dar. Der Apfel ist eine Scheinfrucht, denn das Fruchtfleisch wird aus dem Blütenboden gebildet. In diese ist die eigentliche Frucht, das Kerngehäuse mit den Apfelkernen, eingebettet.
Vermehrung: Der Apfel ist selbststeril und vermehrt sich somit nur über Fremdbefruchtung, wobei die Blüten über Insekten (Bienen) bestäubt werden. Im Anbau von Kulturarten werden die verschiedenen Sorten über Klonen und Pfropfen vermehrt.
Auskreuzung: Zwischen nahe verwandten Arten kann es zu Kreuzungen kommen. Die Kulturart kreuzt sich zum Beispiel mit der Wildart, dem Holzapfel, und bildet Bastarde, auch Hybride genannt. Sie sind zum Teil nur schwer zu unterscheiden. Daher ist unklar, ob die reine Wildart, der Holzapfel, noch existiert.
Züchtung: Da der Apfel selbstunfruchtbar und in hohem Maße mischerbig ist, entsteht bei jeder Kreuzung ein Apfel mit neuen individuellen Eigenschaften.
Wird mit klassischer Kreuzungszüchtung eine neue Eigenschaft wie zum Beispiel eine Krankheitsresistenz in einen Apfel eingekreuzt, dauert es aufgrund jahrelanger Auswahl- und Rückkreuzungsprozesse zwanzig Jahre und mehr, bis eine resistente und zugleich genießbare neue Sorte daraus entstanden ist.
Biotechnologische Verfahren verkürzen den Züchtungsprozess, indem schon in einem sehr frühen Keimlingsstadium erkannt werden kann, ob erwünschte genetische Merkmale vorhanden sind.
Herkunft: Eine Wildart, die als Ausgangsform für die Kulturart Malus domestica gilt, ist der hauptsächlich in Europa verbreitete Holzapfel (Malus sylvestris). Als eine weitere gilt die im asiatischen Raum vorkommende Wildart Malus sieversii. Der Holzapfel ist von Mitteleuropa bis Asien verbreitet. Sein Ursprungsgebiet ist vermutlich Asien.
Geschichte: Erstmaligen Obstanbau und -züchtungen gab es im sechsten Jahrhundert bei den Römern. Ab diesem Zeitpunkt gewann der Anbau an Bedeutung. Die intensivste Züchtungstätigkeit fand im 19. Jahrhundert statt. Ende des 19. Jahrhunderts gab es mehr als 20.000 Apfelsorten. Heute sind nur rund sechzig Sorten im Handel.