Weizen
Kulturweizen (oben), Emmer (Mitte), Einkorn (unten)
Fotos (Mitte, unten): aufgenommen im Schaugarten der WissenschaftsScheune (MPIPZ), Köln.
Wissenschaftlicher Name: Triticum aestivum
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Wuchsform: Das einjährige Ährengras wird 0,8 bis 1,5 Meter hoch. Die Deckspelzen an den Ähren haben keine oder nur kurze Grannen (borstenartige Fortsätze der Spelzen).
Früchte: Die Früchte aller Gräser sind einsamige Schließfrüchte (Karyopse). Beim Weizen sind sie maximal zu viert in einem Ährchen angeordnet. Die Ährchen wiederum sind zu einer Ähre zusammengefasst.
Vermehrung: In den Zwitterblüten findet überwiegend, meist bevor sich die Blüten entfalten, Selbstbefruchtung statt. In seltenen Fällen kann es zu Fremdbefruchtung kommen. Diese wird durch trocken-warmes Klima begünstigt. Die Pollen der Gräser werden durch den Wind verbreitet.
Auskreuzung: Bei Weizen findet überwiegend Selbstbefruchtung meist in der noch geschlossenen Blüte statt. Der Anteil der Fremdbefruchtung liegt bei etwa ein bis drei Prozent. Weizen produziert vergleichsweise wenig Pollen, der relativ schwer und im Freiland weniger als dreißig Minuten befruchtungsfähig ist. Die Blüten öffnen sich zeitlich versetzt. Zwischen zwei verschiedenen Weizenpflanzen kommt es daher kaum zu Kreuzungen.
Weizen ist eine reine Kulturart, d.h. es gibt keine Wildart. Kreuzungen zwischen zwei verschiedenen Getreidegattungen wie z.B. zwischen Weizen und Gerste sind nicht bekannt.
Herkunft: Die „Wurzeln“ des Weizens liegen in Vorderasien. Hier entstanden die Vorgänger des Weizens wie Einkorn und Emmer. Aus einer Kreuzung von Emmer und Wildgrasarten wie dem Gänsefußgras ging die heutige Kulturform des Weizen hervor.
Geschichte: Weizen ist nach Gerste die älteste kultivierte Getreideart und wird seit etwa 10.000 Jahren angebaut. Während der Römerzeit wurde Weizen zur Hauptgetreideart. Danach fiel der Anbau wieder hinter den der Gerste zurück, bis im 12. Jahrhundert das Weißbrot in Mode kam.