transGEN: Träger, redaktionelle Leitlinien, Finanzierung

Gründung und Themen. Die Internetplattform www.transgen.de wurde 1997 gegründet. Sie war eines der ersten Projekte, das die sich damals gerade abzeichnenden Möglichkeiten des Internets nutzte, um verständlich, wissensbasiert und unabhängig über eine für die breite Öffentlichkeit neue Technologie zu informieren.

In dieser Zeit kamen auch in Europa die ersten Produkte aus gentechnisch veränderten Pflanzen auf den Markt. Eine gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnung gab es noch nicht. Entsprechend groß war die Verunsicherung.

Anfangs war es das Hauptanliegen von transGEN, möglichst produktbezogen über Anwendungen der Gentechnik in der Lebensmittelwirtschaft zu informieren und so für mehr Transparenz zu sorgen. Später kamen Fragen der Sicherheit hinzu und es ging stärker um die Ziele, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen verfolgt wurden. Inzwischen ist die Pflanzenforschung und ihr Beitrag zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen zu einem wichtiger Thema geworden, gerade auch im Hinblick auf neue genomische Züchtungsverfahren (Genome Editing).

Träger. In den ersten Jahren war die Verbraucher Initiative e.V., der Bundesverband kritischer Verbraucherinnen und Verbraucher Träger des Projekts. 2009 zog sie sich zurück. Seitdem ist Forum Bio- und Gentechnologie - Verein zur Förderung der gesellschaftlichen Diskussionskultur e.V. Herausgeber von transGEN. Der als gemeinnützig anerkannte Verein sammelt Spenden und kümmert sich um die Finanzierung.

Redaktionelle Leitlinien. Seit der Gründung arbeitet die transGEN-Redaktion nach Leitlinien, die seitdem kaum verändert wurden. Dort ist die Unabhängigkeit der Redaktion verankert.

  • transGEN wird von einer unabhängigen Redaktion erstellt. Verantwortlich für Auswahl und Präsentation der Inhalte ist allein die Redaktion. Eine Einflussnahme durch externe Förderer und Unterstützer wird ausdrücklich ausgeschlossen. Spenden und Zuwendungen setzen die Anerkennung der redaktionellen Unabhängigkeit voraus.
  • Die Redaktion arbeitet nach journalistischen Grundsätzen. Sie ist an keine Weisungen gebunden.
  • transGEN bezieht nicht Position „für“ oder „gegen“ die Gentechnik. Es ist weder Ziel, die Anwendung der Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie zu verhindern, noch ihre kommerzielle Nutzung zu fördern.
  • Anstelle von Pauschalurteilen über „die“ Gentechnik - gleich ob Pro oder Contra - will transGEN zu einer differenzierten, auch kritischen Bewertung einzelner Forschungsprojekte, Anwendungen und Produkte beitragen.
  • Die auf transGEN eingestellten Texte werden in der Regel von der Redaktion verfasst. Dokumente aus externen Quellen oder von externen Autor*innen werden ausdrücklich als solche gekennzeichnet.
  • transGEN dokumentiert den weltweiten Stand der „Grünen Gentechnik“, etwa die Anwendung gentechnischer und anderer biotechnologischer Verfahren in der Pflanzenforschung, die Nutzung gentechnisch veränderter Organismen in der Landwirtschaft sowie Fragen des rechtlichen und politischen Umgangs mit dieser Technologie, vor allem in Europa. Ein weiterer thematischer Schwerpunkt sind neue molekularbiologische Züchtungstechniken, insbesondere Genome Editing.
  • transGEN nutzt ausschließlich seriöse, in der Regel allgemein zugängliche Informationsquellen, bevorzugt Datenbanken und Informationsbestände öffentlicher Institutionen und Behörden, wissenschaftliche Literatur sowie Presseorgane und -agenturen. Allerdings ist es in vielen Fällen nicht möglich, den jeweiligen Informationsgehalt selbst oder durch Dritte zu überprüfen. In der Regel werden die verwendeten Quellen dokumentiert.
  • transGEN will eine sachbezogene, faktenbasierte und verantwortungsvolle Meinungsbildung in der Gesellschaft fördern.

Finanzierung. Von 2009 bis 2022 wurde transGEN überwiegend finanziert durch Forum Bio- und Gentechnologie - Verein zur Förderung der gesellschaftlichen Diskussionskultur e.V.. Der als gemeinnützig anerkannte Verein ermöglicht den technischen und redaktionellen Betrieb der transGEN-Internetplattform und der angeschlossenen Social Media-Accounts. Seit 2022 finanziert sich transGEN ausschließlich über Forum Bio- und Gentechnologie e.V..

Personen, Unternehmen und Verbände können transGEN durch Spenden an den Verein sowie durch Fördermitgliedschaften unterstützen.

transGEN erhält derzeit keine öffentlichen Zuschüsse.

Der Aufbau von transGEN und die Entwicklung der Datenbank 1997 wurde durch das Umwelt- und Verbraucherministerium der damaligen rot-grünen Landesregierung in Nordrhein-Westfalen NRW gefördert. Von da an musste sich transGEN eigenständig finanzieren. Verschiedene Kooperationspartner und Förderer haben dazu beigetragen, dass transGEN seitdem ohne Unterbrechung mit einem umfassenden, laufend aktualisierten Informationsangebot im Internet präsent sein konnte.

  • GBE (Green Biotech Europe) bis 2022
  • EU-Kommission, GD Forschung (Datenbank Zulassung, Kooperation gmo-compass.org); 2005-06
  • Umweltbundesamt (Bereich Nachhaltigkeit); 2000 und 2002
  • Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL); 1999, 2000, 2002
  • Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL); 1998-2000, 2002, 2003, 2007
  • Forschungsinstitut für biologischen Landbau , Frick (Schweiz); Integration der transGEN-Datenbank in www.transgen.ch (2004)
  • DIALOGIK GmbH Stuttgart; Prof. Dr. Ortwin Renn, Christina Benighaus, Seidenstr. 36, 70174 Stuttgart (online Diskurs: Grüne Gentechnik und Ernährungssicherung in Entwicklungsländern; 2004)
  • Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptvorstand, 1998-1999
  • FernUniversität Hagen, Lehrgebiet Internationale Politik, 1997-1998

Kooperationen. Verschiedene Teilbereiche von transGEN sind im Rahmen von Kooperationsprojekten entstanden.

  • Teile des Lexikons sind von der Internetplattform biosicherheit.de übernommen. Sie war Teil des 2012 ausgelaufenen Projekts „Kommunikationsmanagement in der biologischen Sicherheitsforschung“ im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Verantwortlich für bioSicherheit.de war der Projektverbund Genius GmbH, Darmstadt und i-bio Information Biowissenschaften, Aachen.
  • Die Entwicklung der Datenbank Zulassung war Teil des Projekts GMO-Compass und wurde innerhalb des sechsten Rahmenprogramms von der EU-Kommission gefördert (2005/06). Ab Oktober 2012) wurde die Datenbank in Zusammenarbeit mit dem ifp Institut für Produktqualität, Berlin fortgeführt und erweitert.