Glucono-delta-lacton | E575
Funktion | Säureregulator |
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mögliche Anwendung der Gentechnik | Rohstoff gv-Mais |
Kennzeichnung | ja |
Enzyme, hergestellt mit Hilfe von gv-Mikroorganismen | nein |
Glucono-delta-lacton ist eine Verbindung (Ester) der Gluconsäure. Sie kann auch auf natürliche Weise in Trocknungs- und Erhitzungsprozessen entstehen - etwa in Rosinen oder anderen Lebensmitteln, in denen Gluconsäure vorkommt.
Glucono-delta-lacton wird zu unterschiedlichen lebensmitteltechnologischen Zwecken eingesetzt:
- zur Säureregulation und Farbstabilisation in Lebensmitteln
- zur Unterstützung von Antioxidations- und Konservierungsmitteln (Einstellung und Stabilisierung eines hohen pH-Wertes, um das Wachstum unerwünschter oder krankheitserregender Mikroorganismen zu unterdrücken)
- bei Wurst- und Fischkonserven (als Reifebeschleuniger)
- bei Meeresfrüchten und verarbeitetem Gemüse (farbstabilisierend)
- im Backpulver (sorgt es für eine gleichmäßige Säureproduktion und damit stete backtreibende Wirkung)
Gentechnik
Herstellung: Glucono-delta-lacton erhält man durch Eindampfen aus Gluconsäure. Diese wird aus Traubenzucker (Glukose) hergestellt.
Die Umwandlung von Glukose zu Gluconsäure kann entweder mit Enzymen oder durch Fermentation mit bestimmten Schimmelpilzen erreicht werden.
Wie bei allen Produkten der Stärkeverzuckerung sind auch bei Glukose verschiedene Anwendungen der Gentechnik möglich.
- Rohstoff Stärke: Maisstärke kann zu einem gewissen Anteil aus gentechnisch verändertem Mais stammen, vor allem wenn die Rohstoffe aus Nord- oder Südamerika importiert wurden. In der EU sind mehrere gv-Maissorten als Lebens- und Futtermittel zugelassen. Weitere pflanzliche Stärkequellen sind Kartoffeln und Weizen. Von diesen werden derzeit weltweit keine gv-Sorten kommerziell angebaut.
- Enzyme: Der Abbau und die Modifikation der Stärke - die Stärkeverzuckerung - wird mit Enzymen (z.B. Amylase, Glukose-Isomerase, Pullulanase) durchgeführt. Diese werden überwiegend biotechnisch mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen gewonnen.
Kennzeichnung: Zutaten auf der Basis von Stärke sind kennzeichnungspflichtig, wenn sie unmittelbar aus gentechnisch veränderten Pflanzen (z.B. Mais) hergestellt werden. Dies trifft vermutlich auch auf Glucono-delta-lacton zu, das in mehreren Verarbeitungsschritten aus Stärke hervorgeht.
Sollten am Umwandlungsprozess gentechnisch veränderte Mikroorganismen (Schimmelpilze) beteiligt sein, besteht bei dem so erzeugten Glucono-delta-lacton keine Kennzeichnungspflicht. Denn Zusatzstoffe, die in geschlossenen Systemen mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt werden, sind nicht zu kennzeichnen. Voraussetzung ist, dass der jeweilige Zusatzstoff aufgereinigt wird und keine nachweisbaren Bestandteile der verwendeten Mikroorganismen enthält.
Enzyme werden in der Regel nicht auf der Zutatenliste angegeben. Eine Herstellung mit Hilfe von gv-Mikroorganismen ist zudem nicht kennzeichnungspflichtig.