Tomatenketchup (Tomatenpürree, - mark)
mögliche Anwendung der Gentechnik | Kennzeichnung |
---|---|
Glukosesirup aus gv-Mais | Mais: ja nein Enzyme: nein |
Stärke aus gv-Mais | ja |
Zucker aus gv-Zuckerrüben | ja |
Zitronensäure, hergestellt mit gv-Mikroorganismen |
Die Tomate, das Gentechnik-Symbol. Bis Ende der
1990er-Jahre war eine rote, makellose Tomate das
Symbol für Genfood. Damals kamen in den USA die
ersten gentechnisch veränderten Lebensmittel auf den Markt:
Ketchup und Püree aus „Anti-Matsch-Tomaten“. Darin war ein
Gen abgeschaltet, das den Abbau bestimmter Stoffe in den
Zellwänden verzögerte. Solche Tomaten sollten am Strauch
länger ausreifen und deswegen schmackhafter und
vitaminreicher sein. Außerdem sollten sie transportiert und gelagert werden können wie unreife Früchte und sich besser in der
Tomatenindustrie verarbeiten lassen. Die hohen Erwartungen erfüllten sich jedoch nicht und nach einiger Zeit verschwanden
sie wieder sang- und klanglos von der Bildfläche.
Bis heute ist die Reifeverzögerung bei Tomaten ein wichtiges Züchtungsziel. Wissenschaftler aus Großbritannien und den USA haben nun ein Enzym entdeckt, dass eine Schlüsselrolle beim Weichwerden von Tomaten spielt.
- Eine Anwendung der Gentechnik bei Tomaten ist in der EU derzeit auszuschließen. Gv-Tomaten sind dort nicht zugelassen. Auch in den USA sind gv-Tomaten nicht mehr auf dem Markt.
- Ein 1998 eingereichter Antrag für die Zulassung verarbeiteter Lebensmittelprodukte wie Ketchup oder Saft aus gv-Tomaten mit Reifeverzögerung (nach der damaligen Novel
Food- Verordnung) wurde später wieder zurückgezogen. In den Jahren
zuvor waren die Produkte in Großbritannien anfangs mit großem Erfolg vermarktet worden.
Der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss der EU hatte die Produkte auf ihre Lebensmittelsicherheit bewertet und als unbedenklich eingestuft. Dennoch wurde die Zulassung nicht erteilt und ist auch in nächster Zukunft nicht zu erwarten. - Inzwischen gibt es einige Forschungsprojekte, die mit Hilfe der neuen Genome Editing-Verfahren bestimmte Eigenschaften von Tomaten verbessern wollen.
Bei folgenden, in Tomatenketchup häufig vorhandenen Zutaten sind gentechnische Anwendungen möglich. Es können jedoch keine Aussagen gemacht werden, inwieweit diese Vermutungen bei einem konkreten Produkt zutreffen.
- Glukosesirup: Dieser wird mit Hilfe gentechnisch gewonnener Enzyme aus Stärke (Mais, Kartoffeln, Weizen) hergestellt.
- Zucker aus gv-Zuckerrüben
- Pflanzliche Öle
- modifizierte Stärke oder Xanthan als Verdickungsmittel
- Würze,Aromen
- Säuerungsmittel Zitronensäure
- auch: Geschmacksverstärker Glutamat, Guanylat; Süßstoff Aspartam