Fisch, Lachs
mögliche Anwendung der Gentechnik | Kennzeichnung |
---|---|
Produkte aus gv-Fischen | ja |
Fütterung mit gv-Futtermitteln | nein |
Futterzusätze (Vitamine, Enzyme), hergestellt mit gv-Mikroorganismen | nein |
Die planmäßige Züchtung von Speisefischen und ihre Haltung unter kontrollierten Bedingungen (Aquakultur) hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Nach Angaben der FAO wurden 2018 etwa 54 Millionen Tonnen Fische in Aquakulturen erzeugt.
- Noch vor den traditionellen Süßwasserfischen Forelle und Karpfen hat sich der Lachs zum Hauptprodukt der Fischzucht entwickelt.
- Die Fischzucht ist sowohl bei Seefischen wie Kabeljau, Heil- und Steinbutt als auch bei exotischen Fischen wie beispielsweise Buntbarsch (Tilapia) möglich.
Nur Fischarten, die in Aquakultur gehalten werden können, können auch gentechnisch verändert werden:
- Lachs, Forelle, Karpfen, auch Kabeljau, Steinbutt, Heilbutt, Buntbarsch (Tilapia)
Ziele dabei sind:
- schnelleres Wachstum und Gewichtszunahme durch Übertragung von Genen für Wachstumshormone bzw. deren Überregulation
- Anpassung an tiefere Wassertemperaturen durch Übertragung von Genen für „Anti-Frost-Proteine“
- Resistenzen gegen Krankheiterreger (Bakterien, Viren)
- Resistenz gegenüber Parasiten
- Toleranz gegenüber geringem Sauerstoffgehalt des Wassers
- bessere Futterverwertung
Zulassung: In den USA wurden 2015 erstmals gv-Lachse als Lebensmittel und zum Verkauf zugelassen. Ein Jahr später folgte auch in Kanada die Genehmigung als Lebensmittel, 2021 dann in Brasilien. 2017 wurden in Kanada die ersten fünf Tonnen gv-Lachs verkauft. Seit 2019 durfte der Lachs auch in die USA importiert, produziert und vermarktet werden. Im April 2021 begann dann in den USA die Vermarktung. Im Dezember 2024 jedoch stellt AquaBounty den Betrieb ein und schließt die letzte verbliebene Zuchtfarm für gv-Lachse.
Ein Zulassungsantrag für die EU wurde nicht gestellt.
Futtermittel: Bei einigen in der Fischzucht verwendeten Futterzusätzen sind gentechnische Anwendungen möglich:
- Pflanzenöl wie
Rapsöl und Sojaöl
In Norwegen ist Rapsöl aus gentechnisch verändertem Raps (NS-B500274; international: DHA Canola) zugelassen, der einen höheren Anteil an Omega-3-Fettsäuren (DHA) aufweist als herkömmlicher Raps. In der EU ist das Zulassungsverfahren noch nicht abgeschlossen. Das DHA-angereicherte Rapsöl wird in der Lachszucht eingesetzt. - Sojamehl und Sojaeiweiß
- Enzyme, z. B. Xylanase, Cellulase, Glucanase, Phytase
- Vitamine: Vitamin B2, Vitamin B12, Vitamin C, Biotin
- Aminosäuren: Lysin
- Farbstoff Beta-Carotin(rosa Fleischfarbe) in der Lachs- und Forellenzucht
- Lachszucht: Wachstumshormon, das mit Hilfe von gentechnisch veränderten Bakterien hergestellt wird
Themen
Im Web
- AquaBounty Announces Plans to Cease Fish Farming Operations; Press Release 11 Dec 2024
- Rasal, K.D. et al. (2016): Status of Transgenic Fish Production with Emphasis on Development of Food Fishes and Novel Color Varieties of Ornamental Fish: Implication and Future Perspectives. Journal of Fisheries Science 10(3)
- AquAdvantage Salmon Fact Sheet. FDA, 15.04.2020