Dextranase
Wirkung | Abbau von Dextran |
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Anwendungsbereiche | Zuckerindustrie |
gentechnische Herstellung | ja |
Dextranasen bauen Dextran ab - eine stärkeähnliche Verbindung (Polysaccharid), die von Bakterien der Gattung Leuconostoc gebildet wird.
Das Enzym Dextranase wird vor allem in der Zuckerindustrie eingesetzt, um Dextran abzubauen und dadurch die Reinigung von Rüben- und Rohrzuckersäften zu verbessern.
Das Polysaccharid Dextran wird von Bakterien gebildet, die in beschädigtem Zuckerrohr oder während der Lagerung in Zuckersaft wachsen können. Auch bei der Verarbeitung von Zuckerrüben kann Dextran entstehen, insbesondere wenn sie während der Ernte und Lagerung Einfrier- und Auftauzyklen ausgesetzt waren. Da Dextran in Lösung eine hohe Viskosität hat, sind Filtration und Kristallisation des Zuckersaftes erschwert. Zudem wird die Qualität des Lebensmittels herabgesetzt und die Ausbeute verringert.
Gentechnik
Herstellung: Enzyme werden inzwischen nahezu ausschließlich biotechnisch hergestellt. Viele der dafür genutzten Mikroorganismen sind gentechnisch verändert, andere wurden mit modernen molekularbiologischen Verfahren optimiert. Einige der in der Lebens- und Futtermittelwirtschaft eingesetzten Enzyme gibt es nur aus gentechnischer Herstellung.
Zulassung: Für Lebensmittelenzyme besteht in der EU eine gesetzliche Zulassungspflicht. Besondere Anforderungen für mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestellte Enzyme gibt es dabei nicht.
- Lebensmittelenzyme dürfen in Zukunft nur verwendet werden, wenn sie in einer „Gemeinschaftsliste“ eingetragen sind. Die Voraussetzungen dafür sind: Der Verzehr des betreffenden Enzyms muss gesundheitlich unbedenklich sein, seine Verwendung muss technologisch notwendig sein und darf den Verbraucher nicht irreführen. Dies wird für jedes einzelne Enzympräparat von der EFSA überprüft.
Kennzeichnung: Bei Lebensmitteln müssen Enzyme nicht in der Zutatenliste aufgeführt werden. - Grundsätzlich ist die Herstellungsweise von Enzymen kein Kennzeichnungstatbestand. Daher müssen auch mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen erzeugte Enzyme weder bei Lebens- noch bei Futtermitteln besonders gekennzeichnet werden.