American chestnut, Esskastanie

Esskastanie (Marone, Edelkastanie)

Forschung Pilzresistenz
Freilandversuche USA: 47 (seit 1994)

Ess- oder Edelkastanienbäume (Castanea sativa) wachsen in wärmeren Regionen mit milden Wintern und trockenen Sommern. Sie werden weltweit in gemäßigten und subtropischen Regionen angebaut, in Europa vor allem in den Mittelmeerländern.

Hauptproduzent von Esskastanien ist China, gefolgt von Italien. Es gibt verschiedene Arten von Edelkastanien, in Nordamerika ist die Amerikanische Edelkastanie, Castanea dentata, heimisch. Deren Bestände wurden bis 1950 durch den Pilz Cryphonectria parasitica (Katanienrindenkrebs) nahezu vollständig vernichtet.

Kastanienrindenkrebs

Kastanienrindenkrebs: Kastanienrindenkrebs wird durch den Pilz Cryphonectria parasitica verursacht. Aus Asien eingeschleppt, vernichtete der Pilz in der ersten Hälfte des 20sten Jahrhunderts geschätzte 3,5 Millionen Bäume und damit nahezu den gesamten Bestand an Amerikanischen Kastanien im Osten der USA.

Foto: Cécile Robin/ CC BY 3.0 AU großes Foto oben: nickkurzenko/123RF

Die Früchte der Esskastanien werden roh, gekocht oder geröstet verzehrt. In traditionellen Anbauländern werden sie auch zu Mehl vermahlen und dann u.a. zu Brot und Gebäck, regionalen Spezialitäten, Crèmes und Desserts verarbeitet. Da Esskastanien kein Gluten enthalten, sind Erzeugnisse aus Kastanienmehl auch für Menschen verträglich, die an Zöliakie leiden.

Beispiele Forschung und Entwicklung (Gentechnik, neue Züchtungsverfahren)

Resistenz gegen Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica). Wissenschaftler u.a. der Universität New York und des Oak Ridge National Laboratory haben im Rahmen des American Chestnut Research and Restoration Project ein Weizengen in Kastanienbäume übertragen, um die Resistenz gegen Kastanienrindenkrebs zu erhöhen. Das Gen verhindert die Anreicherung der von dem Pilz gebildeten Oxalsäure, die das Pflanzengewebe angreift. Ziel der Entwicklung ist die Wiederaufforstung großer Teile der ehemaligen Kastanien-Gebiete.

In Freilandversuchen konnte die Resistenz gegenüber C. parasitica bestätigt werden. Ansonsten wiesen die Bäumen keinerlei Unterschiede zu herkömmlichen Kastanienbäumen auf. Inzwischen wurde ein Zulassungsantrag bei der US-Landwirtschaftsbehörde USDA eingereicht.