Pflaume
Anbau-Zulassung | USA (2007) |
---|---|
Anbau | kein kommerzieller Anbau |
Forschung | Virusresistenz |
Freilandversuche | EU: 6 (Spanien 1, Tschechien 2, Rumänien 3) USA: 17 (1992-2018), Kanada, Argentinien, Neuseeland, Australien, Indien |
Pflaumen werden weltweit in warmgemäßigten Klimaregionen, hauptsächlich aber in Asien und Europa angebaut. China produzierte 2019 mehr als die Hälfte der weltweiten Ernte von 12,6 Millionen Tonnen.
In der EU sind Serbien und Rumänien die größten Erzeugerländer. Weitere wichtige Anbauländer sind die USA, Chile, die Türkei und Spanien.
Die Frucht wird roh verzehrt oder verarbeitet als Saft und für alkoholische Getränke sowie als Fruchtzubereitung, Konserven- und Trockenobst.
Plum-Pox-Virus: Pflanzenkrankheit ohne Gegenmittel. Pflaumen, aber auch Pfirsiche und Aprikosen können von der Scharka- oder Pockenkrankheit befallen werden, die durch das Plum Pox Virus (PPV) ausgelöst wird. Überträger sind verschiedene saugende Blattlausarten. Lange trat das PPV nur in Europa auf, 1999 erstmals auch in den USA. In den Bundesstaaten Pennsylvania und New York verbreitete es sich rasch. Die Früchte befallener Pflanzen schmecken bitter und reifen vorzeitig. Wie bei anderen Viruserkrankungen ist eine Bekämpfung des PPV in der Pflanze nicht möglich.
Beispiele Forschung und Entwicklung (Gentechnik, neue Züchtungsverfahren)
Resistenz gegen das Plum Pox Virus. Bereits 1990 hatten Wissenschaftler der amerikanischen Landwirtschaftsbehörde USDA damit begonnen, Pflaumen mit einer Resistenz gegen das PPV zu entwickeln, ganz ähnlich wie es schon bei virusresistenten Papaya oder Squash gelungen war. Als die Pflanzenkrankheit auch in den USA zu einer Gefahr für den Obstanbau wurde, leitete die Behörde das Zulassungsverfahren ein. 2007 wurde die virusresistente Pflaume für den Anbau zugelassen. - 2010 folgte die Zulassung als Lebensmittel. Diese gv-Bäume wurden bislang nicht kommerziell angebaut.
Auch in Europa gibt es Forschung zu PPV-resistenten Pflaumen. So werden 2017 bis 2027 in Tschechien auf 900 Quadratmetern virusresistente gv-Pflaumenbäume im Freiland getestet. In Rumänien wurde 2019 ein entsprechender Freisetzungsantrag gestellt. Um die Virusresistenz zu erreichen wurde ein Gen für ein Hüllprotein des Virus in die Pflanzen eingebracht.
Veränderte Bewurzelung. Spanische Wissenschaftler beantragten 2015 eine Freisetzung, um transgene Wurzelstöcke von Pflaumenbäumen als Unterlage für Aprikosen- und Pfirsichbäume zu testen. Die Wurzelstöcke waren unter Gewächshausbedingungen kräftiger und vertrugen Wassermangel besser (Pfropfen).
Fotos: Lilo Kapp / pixelio, Bugwood.org