Aubergine (Brinjal, Talong)

Die Aubergine wird auch Eierfrucht oder Melanzani (Österreich) genannt - auf englisch Eggplant, in Indien Brinjal, auf den Philippinen Talong und in Bangladesch Begun.

Im Freiland werden Auberginen weltweit in tropischen und subtropischen Regionen angebaut, in den gemäßigten Breiten nur in warmen Regionen.

Auberginen werden vor allem in China und Indien angebaut. Weitere wichtige Anbauländer sind Ägypten und die Türkei. In Europa gibt es Freilandanbau von Auberginen vor allem in Spanien und Italien, im Gewächshaus in den Niederlanden.

Die Aubergine wird als Gemüse - gedünstet, geschmort oder gebraten - verzehrt oder verarbeitet in Gemüseprodukten angeboten.

Beispiele Forschung und Entwicklung (Gentechnik, neue Züchtungsverfahren)

Resistenz gegen Fraßinsekten. Durch Einführen eines aus Bakterien (Bacillus thuringiensis (Bt)) stammenden Gens produzieren Auberginen einen Wirkstoff (Bt-Protein), der für bestimmte Fraßinsekten wie etwa den Auberginenfruchtbohrer (Leucinodes orbonalis, Eggplant Shoot and Fruit Borer) giftig ist.

Damit kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich reduziert werden. In Indien - ähnlich auch in Bangladesch und auf den Philippinen - ist der Schädlingsdruck im Auberginenanbau groß. Dadurch entstehen Ernteausfälle zwischen 60 und über 80 Prozent. Die Landwirte versuchen, den Schädling durch häufiges Spritzen zu bekämpfen. Wiederholt wurden in Auberginen hohe Rückstände von Pflanzenschutzmitteln festgestellt, deren Einsatz in Indien weitgehend ungeregelt ist.

Bangladesch: Das Bangladesh Agriculture Research Institute (BARI) arbeitet seit 2006 an Bt-Auberginen. In neun lokal genutzte Sorten wurde das Bt-Gen eingeführt. Im Oktober 2013 wurden vier dieser Bt-Auberginen in Bangladesch durch das zuständige National Committee on Biosafety zunächst für einen begrenzten Anbau freigegeben. Um Erfahrungen beim praktischen Anbau zu gewinnen, erhielten ab 2014 zunächst einige wenige Landwirte Bt-Saatgut. Seitdem nimmt die Anzahl der Kleinbauern, die Bt-Auberginen anbauen, kontinuierlich zu.

Eine Studie von 2020 belegt, warum sich immer mehr Landwirte für die Bt-Aubergine entscheiden: Bt-Auberginen erbrachten 19,6 Prozent mehr Ertrag als die konventionellen Sorten und führten zu 21,7 Prozent mehr Einnahmen für die Landwirte. Die meisten Kleinbauern (rund 80 Prozent), die Bt-Auberginen angebaut hatten, waren mit den Erträgen und der Qualität der Auberginen zufrieden. Laut einer früheren Studie konnten sie etwa 60 Prozent der Kosten für Insektizide einsparen.

Philippinen Im Oktober 2022 wurden Bt-Auberginen (Event EE-1) vom Landwirtschaftsministerium der Philippinen für den Anbau zugelassen, nachdem im Jahr davor eine Zulassung zur Verwendung als Lebens- und Futtermittel und zur Verarbeitung erteilt worden war. Auf den Philippinen wurden seit 2010 an mehreren Standorten Anbauversuche mit Bt-Auberginen durchgeführt. Ende 2015 hatte der Oberste Gerichtshof der Philippinen diese zunächst untersagt, das Verbot 2016 jedoch wieder aufgehoben. Im April 2024 erließ ein Berufungsgericht ein „Moratorium für gentechnisch veränderte Pflanzen“. Das Urteil betrifft neben den Bt-Auberginen auch den mit Vitamin A angereicherten „Goldenen Reis“.

Mit verschiedenen modernen Methoden wie molekularen Markern und Genome Editing arbeitet ein interdisziplinäres Team an der University of the Philippines Los Baños auf den Philippinen daran, Auberginen mit einer Resistenz gegenüber zwei Schädlingen, dem Auberginenfruchtbohrer und Zwergzikaden, zu entwickeln. Es konnten bereits zwei neue Abwehrgene gegen Fraßinsekten identifiziert werden. Nun wird nach geeigneten Genen gesucht, die durch eine Modifikation mit der Gen-Schere CRISPR/Cas der Pflanze die gewünschte Resistenz verleiht.

Indien: Bisher werden die von der indischen Monsanto-Tochter Mahyco entwickelten Bt-Auberginen nicht angebaut. Zwar ließ die zuständige indische Behörde (Genetic Engineering Approval Committee, GEAC) im Oktober 2009 den Anbau der Bt-Aubergine zu, doch die Entscheidung löste große Proteste von Gentechnikgegnern aus, die die Regierung dazu zwangen, die Genehmigung für den Anbau zunächst zu verschieben. Der Druck der Aktivisten war so groß, dass der Umweltminister ein Moratorium verhängte, das bis heute in Kraft ist.

Großes Foto oben: Arif Hossain/Bangladesh Alliance for Science, Cornell Universit