China: Zulassung für neue gentechnisch veränderte Sojabohnen

(05.09.2008) China hat die Einfuhr von gv-Sojabohnen der zweiten Generation genehmigt. Ab 2009 werden diese neuen herbizidresistenten Sojabohnen in den USA großflächig angebaut. Mehr als ein Drittel der amerikanischen Sojaexporte geht nach China.

Ab der kommenden Saison wird in den USA die von dem Agrobiotech-Konzern Monsanto entwickelte neue gv-Sojabohne RoundupReady 2 Yield angebaut, zunächst auf einer Fläche von 400 bis 800.000 Hektar. 2010 soll diese auf etwa 2,5 Millionen Hektar steigen. Wie die seit 1996 weltweit genutzten RoundupReady-Sojabohnen verfügen auch die neuen Sorten über eine Resistenz gegen Herbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat (Markenname: Roundup). Das dieses Merkmal vermittelnde Gen wurde direkt in eine neue, ertragreiche Sorte eingeführt. Monsanto gibt an, dass sich mit den neuen Sojabohnen Ertragssteigerungen zwischen sieben und elf Prozent erzielen lassen.

Wie zuvor bereits Kanada, Mexiko, Taiwan, Australien, Neuseeland und die Philippinen hat nun mit China der weltweit größte Abnehmer von US-Sojabohnen die Einfuhr der neuen Roundup-Ready-Generation zugelassen. Auf diese Länder entfallen siebzig Prozent der US-amerikanischen Sojaexporte. Mit der Zulassung in den meisten Abnehmerländern ist für die Soja-Farmen in den USA eine wichtige Voraussetzung erfüllt, um zu den neuen Sojabohnen zu wechseln.

In der EU ist die Einfuhr der neuen Sojabohnen (Kurzbezeichnung MON89788) noch nicht erlaubt. Ein Antrag wurde 2006 gestellt. Zwar ist die wissenschaftliche Sicherheitsbewertung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) abgeschlossen, doch eine Entscheidung über eine Zulassung ist bisher nicht in Sicht.

Ohne Zulassung sind in der EU auch geringfügige, unbeabsichtigte Beimischungen der neuen RoundupReady2-Sojabohnen nicht erlaubt. Agrarlieferungen, bei denen sie nachgewiesen werden, sind unabhängig von der Höhe der gemessenen Anteile nicht verkehrsfähig. Bei einem großflächigen Anbau der RoundupReady2-Sojabohnen in den USA sind minimale Einträge und Vermischungen in Sojalieferungen nicht mit absoluter Sicherheit vermeidbar.

2007 wurden etwa 3,5 Millionen Tonnen Sojabohnen aus den USA in die EU eingeführt.

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