EU-Zulassungspraxis: Zukünftig Engpässe bei Futtermittel-Importen?
(01.08.2007) Sollten Soja-Exportländer wie Argentinien oder Brasilien in Zukunft großflächig gv-Sojabohnen anbauen, die in der EU nicht zugelassen sind, kann es für die Soja importierenden EU-Länder zu erheblichen Engpässen für Futtermittel kommen.
Das würde zur Folge haben, dass weniger tierische Lebensmittel produziert und diese teurer würden. Bei der Maiserzeugung hingegen ist die EU nicht auf Importe aus gv-Mais anbauenden Ländern angewiesen. Dies ist Ergebnis einer Studie der Generaldirektion Landwirtschaft der Europäischen Kommission.
In den Ländern der EU gilt die Null-Toleranz für nicht zugelassene gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel. Außerdem dauert die Zulassung neuer gv-Sorten in der EU durchschnittlich 30 Monate, in den USA beispielsweise nur etwa 15 Monate. Eine Trennung von in der EU zugelassenen und nicht zugelassenen GVOs ist für exportierende Länder wie die USA teilweise zu aufwändig.
Daher soll die in den USA und Kanada jüngst zugelassene neue gv-Sojabohne MON89788 erst kommerziell genutzt werden, wenn wichtige Importländer die Einfuhr und Verwendung dieser Sojasorte ebenfalls genehmigt haben. In der EU liegt der Antrag für MON 89788 auf Import und Verwendung als Futter- und Lebensmittel vor, mit einer Entscheidung ist frühestens 2009 zu rechnen.