Gendreck-weg-Aktion in Kitzingen: Nur geringe Zerstörungen

Gendreck-weg-Aktion in Kitzingen: Nur geringe Zerstörungen

(29.06.2008) Radikale Gentechnik-Gegner haben in Unterfranken Teile eines Feldes mit Bt-Mais zerstört. Die Initiative Gendreck-weg hatte zu der Aktion öffentlich aufgerufen. Die Schäden fielen jedoch weit geringer aus als erwartet: Bt-Maispflanzen wurden auf etwa 200 Quadratmetern abgeschnitten oder umgeknickt.

Wie schon in den Vorjahren hatte die Gendreck-weg-Initiative zu einem Aktionswochenende aufgerufen, bei dem mit Bt-Mais bewirtschaftete Felder „befreit“ werden sollten. Das dreitägige Camp der Gentechnik-Gegner wurde in diesem Jahr in Unterfranken in der Nähe von Kitzingen (Bayern) errichtet.

Gendreck weg, Kitzingen 2008
Gendreck weg, Kitzingen 2008

Ende der „Feld- befreiung“ : Die Polizei nimmt Gendreck-weg- Aktivisten fest

Fotos: Gendreck-weg Andreas Bock

Am frühen Sonntag Morgen drangen die Aktivisten aus einem Waldstück, in dem sie die Nacht verbracht hatten, auf ein in der Nähe liegendes Bt-Maisfeld vor. Noch bevor die Polizei eintraf, gelang es, zahlreiche Pflanzen zu zerstören. Nach einem Bericht der Tageszeitung (taz) wurden etwa tausend Bt-Maispflanzen gegen Öko-Mais „ausgetauscht“. Der betroffene Landwirt gibt die zerstörte Fläche mit 200 Quadratmetern an.

Auf dem Feld nahm die Polizei 56 Gentechnik-Gegner vorläufig fest. Gegen sie wird wegen des Verdachts auf Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittelt. Inzwischen sind alle wieder auf freiem Fuß.

Ein Demonstrationszug am Nachmittag verlief ohne größere Zwischenfälle. Nach Angaben der Polizei nahmen rund 200 Umweltaktivisten teil. Aus dem Zug heraus hatten Gendreck-weg-Aktivisten versucht, ein Bt-Maisfeld zu erreichen. Eine weitere Zerstörungsaktion wurde von der Polizei unterbunden.

In Unterfranken wird 2008 auf etwa zehn Hektar an mehreren Standorten gentechnisch veränderter Bt-Mais angebaut. Weitere Landwirte hatten angemeldete Flächen zurückgezogen. Sie reagierten damit auf eine skeptisch bis feindlich eingestellte Öffentlichkeit.

In der Region ist der Maiszünsler weit verbreitet. Die Landwirte dort wollen Erfahrungen gewinnen, inwieweit Bt-Mais ein wirksames und wirtschaftliches Mittel ist, diesen Schädling zu bekämpfen und die durch ihn verursachten Ernteausfälle zu reduzieren.