DLG-Feldtage in Buttelstedt: Grüne Gentechnik im Zentrum der Diskussionen
(27.06.2008) Auf den diesjährigen DLG-Feldtagen in Buttelstedt bei Weimar stand erneut die Grüne Gentechnik im Mittelpunkt vieler Diskussionen.
Die moderne Landwirtschaft könne den weltweit steigenden Bedarf an Lebens- und Futtermitteln sowie an Bioenergie decken, sagte DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer bei der Eröffnung der Feldtage. Dazu müsse jedoch der knappste aller Produktionsfaktoren - die Fläche - effizienter als bisher genutzt werden. Ein Schlüssel zur Ertragssteigerung liege in der Genetik der Pflanzen. Die Gentechnik sieht er dabei als zusätzliches Werkzeug in der Pflanzenzüchtung.
Infozentrum Grüne Gentechnik: Gespräche und Diskussionen am Stand
Grüne Gentechnik im Internet: Auch biosicherheit.de und transgen.de stellten ihre Informations-angebote vor. Unter den Besuchern war auch der thüringische Landwirtschaftsminister Voler Sklenar (vorn).
Parzelle mit Bt-Mais auf den Feldtagen
„Wir haben viel zu lange vergessen, dass nur eine innovative Landwirtschaft hilft, Ressourcen zu schonen,“ sagte Bartmer. Die heutige, moderne Landwirtschaft sei effizienter und produktiver. Sie schaffe damit Freiräume für wichtige gesellschaftliche Ziele von der Biodiversität bis zur Sicherung nachhaltiger Kulturlandschaften.
Konkrete Informationsangebote für die Landwirte und andere Besucher der Feldtage gab es an den Ständen des Infozentrums Grüne Gentechnik. Dabei ging es etwa um eine praktische Koexistenz zwischen einem Maisanbau mit und ohne Gentechnik, aber auch um Fragen der Sicherheit und Umweltverträglichkeit. Vertreter der Initiative für ein „Gentechnikfreies Weimarer Land“ sammelten auf dem Ausstellungsgelände Unterschriften gegen die Gentechnik. Auf einem Diskussionsforum zur Gentechnik kündigte Michael Grolm, Initiator von „Gendreck-Weg“, weitere Zerstörungen von Feldern mit Bt-Mais an.
In einer gemeinsamen Presskonferenz wiesen BDP (Bundesverband deutscher Pflanzenzüchter) und InnoPlanta / AGIL (Arbeitsgemeinschaft Innovativer Landwirte) auf die „nachhaltigen Schäden“ hin, die dem „Wirtschaftsstandort Deutschland durch die wachsende Zahl von Feldzerstörungen entstehen“.
Die DLG-Feldtage finden alle zwei Jahre statt. Im Feld werden Pflanzensorten, Maschinen und Anbautechnologie ausgestellt. Bei den diesjährigen DLG-Feldtagen vom 24. bis 26. Juni in Buttelstedt wurden knapp 20.000 Fachbesucher gezählt.