Aussaat von gv-Zuckerrüben auf besetztem Feld
(30.04.2008) Unterstützt durch eine Demonstration von 450 ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hat die KWS-Saat AG am Dienstag wie geplant auf einem Feld in Northeim (Niedersachsen) gentechnisch verändertes Zuckerrübensaatgut ausgesät. Das Feld wird seit mehr als zwei Wochen von Gentechnik-Gegnern besetzt gehalten.
Nachdem KWS-Mitarbeiter eine Menschenkette auf dem Acker gebildet hatten, wurde auf einem Teil des Feldes mit der Aussaat begonnen. Die deutlich verkleinerte Versuchsfläche von etwa 6000 Quadratmetern wurde mit Schutzzäunen gesichert.
Unterstützt durch eine Menschenkette von KWS-Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen wird mit der Aussaat begonnen.
Der Vorstandssprecher der KWS, Philip von dem Bussche, im Gespräch mit den Feldbesetzern.
Fotos: KWS
Die Forschungsfreiheit müsse am Standort Deutschland erhalten bleiben, so der Vorstandssprecher der KWS, Philip von dem Bussche, in einer Pressemitteilung der KWS. Den Besetzern werde nun eine kurze Zeit eingeräumt das Feld zu verlassen, ansonsten würden rechtliche Schritte eingeleitet.
Die Gentechnik-Gegner waren Mitte April auf das Feld vorgedrungen und hielten es seitdem besetzt. Sie fordern einen Abbruch der auf dem Gelände geplanten Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Zuckerrüben. Die von der KWS Saat AG aus dem benachbarten Einbeck beantragten Versuche wurden vom zuständigen Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) genehmigt. Getestet werden soll, ob die von der KWS entwickelte gv-Zuckerrübe (H7-1) auch unter praxisnahen Bedingungen in Deutschland die Erwartungen des Herstellers erfüllt. Die neuen Zuckerrüben verfügen über eine Resistenz gegen Herbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat (Markenname: Roundup).
Die KWS hatte auch während der Besetzung klar formuliert, dass sie an der Aussaat festhalten würde. Sie forderte die Gruppe mehrfach auf, das Feld zu verlassen und lud sie zu einem Dialog an einem Ort außerhalb des Feldes ein.