Verwechslung Bt10/Bt11-Mais: Neue Brisanz durch Markergen
(01.04.2005) Wie eine Sprecherin des Schweizer Agrounternehmens Syngenta bestätigte, enthält der irrtümlich in den USA angepflanzte gentechnisch veränderte Bt10-Mais ein Markergen, das eine Resistenz gegen das Antibiotikum Ampicillin vermittelt.
Das in einer frühen Entwicklungsphase benötigte Resistenzgen sei jedoch in der Pflanze nicht mehr aktiv. Das Unternehmen ist wie die Behörden in den USA der Auffassung, dass das Ampicillin-Gen gesundheitlich unbedenklich und eine Übertragung dieses Gens auf Krankheitserreger extrem unwahrscheinlich sei. In Europa soll jedoch die Verwendung von Markergenen, die eine Ampicillin-Resistenz vermitteln, in gv-Pflanzen vorsorglich eingeschränkt werden und ist in kommerziell angebauten Pflanzen nicht mehr zulässig.
Der von Syngenta entwickelte Bt10-Mais ist weder in den USA, noch in Europa zugelassen. Er ist mit dem ähnlichen Bt11-Mais verwechselt und in mehreren US-Bundesstaaten vier Jahre ungewollt angebaut worden. Syngenta geht davon aus, dass der Bt10-Mais überwiegend als Tierfutter verwendet wurde. Die Sprecherin des Unternehmens schloss nicht aus, das Anteile von Bt10-Mais in andere Länder exportiert wurden. In Frage kommen vor allem solche Länder, in denen Bt11-Mais zugelassen ist, wie die Europäische Union oder die Schweiz. Die angekündigte Aufstellung der Maisexporte mit möglichen Bt10-Spuren liegt noch nicht vor. Bt10- und Bt11-Mais produzieren beide einen identischen Wirkstoff gegen den Maiszünsler, einen verbreiteten Schädling.