Protest gegen Bt-Mais: Feldzerstörung verhindert

(01.08.2005) Etwa 300 Menschen folgten am Wochenende dem Aufruf der Initiative „Gendreck weg“ zur „freiwilligen Feldbefreiung“. Zerstört werden sollte nach öffentlicher Vorankündigung ein Feld mit gentechnisch verändertem Mais in Hohenstein bei Strausberg in der Nähe von Berlin. Die Polizei hatte den Demonstranten allerdings die Auflage erteilt, sich dem Feld nicht weiter als bis zu 250 Metern zu nähern.

Gendreck weg 2005, Strausberg bei Berlin

Kundgebung am Sonntag auf dem Gelände des Biobauern Ewald in Ruhlsdorf


Gendreck weg 2005, Strausberg bei Berlin
Gendreck weg 2005, Strausberg bei Berlin

Die Polizei versperrt den Weg zum Feld. Es kommt zu Rangeleien und Versuchen, die Absperrung zu durchbrechen.

Gendreck weg 2005, Strausberg bei Berlin

Einzelnen Demonstranten gelingt es offenbar doch, einige Maispflanzen vom Feld zu holen

Gendreck weg 2005, Strausberg bei Berlin

Gendreck-weg-Demonstranten diskutieren mit Dorfbewohnern

Fotos: Clemens Seiz

Auf dem Podium am Abend vor der geplanten „Feldbefreiung“ stellte Landwirt Piprek sich der Diskussion. Er baut mit seiner Agrargenossenschaft in diesem Jahr auf zehn von insgesamt fünfzig Hektar gentechnisch veränderten Mais an. Piprek betonte, dass der Anbau legal sei. Die Felder der Nachbarn würden von einem breiten Gürtel aus konventionellem Mais geschützt. Er erhofft sich vom Bt-Mais einen wirksamen Schutz gegen den Maiszünsler und die Einsparung von Insektiziden. Bt-Mais MON810 ist in der EU für den Anbau zugelassen und als sicher für Mensch und Umwelt bewertet worden.

Die Gentechnik-Gegner, die sich an diesem Wochenende zur Aktion „Tanz in den Mais“ versammelten, befürchten hingegen, dass „genmanipuliertes“ Erbgut sich durch Pollenflug und Bienen unkontrolliert verbreitet. Eine Koexistenz von Maisanbau mit und ohne Gentechnik halten sie grundsätzlich nicht für möglich. Auf der Podiumsdiskussion drohte Jürgen Binder, Imkermeister und Initiator von Gendreck-weg, bereits mit weiteren Feldzerstörungen.

Nach einer Kundgebung auf dem Gelände des Biobauern Ewald in Ruhlsdorf, wurden die Demonstranten am Sonntag auf dem Weg zum Feld von der Polizei gestoppt. Mit großem Aufgebot hatte sie das Gelände weiträumig abgesperrt. Erlaubt wurde schließlich lediglich ein Demonstrationszug zur Dorfwiese nach Hohenstein mit abschließender Kundgebung.