Ein Jahr TransGen
Vor einem Jahr, am 12.Oktober 1997, wurde TransGen, das online-Informationssystem der Verbraucher Initiative e.V. zu Gentechnik bei Lebensmitteln der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem hat es sich zum erfolgreichsten Internet-Angebot in diesem Themenbereich entwickelt. Monatlich 70.000 Zugriffe zeigen, dass es eine wachsende Nachfrage nach konkreten,verlässlichen und sachlichen Informationen gibt.
„Wir sehen uns mit unserem Konzept bestätigt“, zieht Gerd Spelsberg, TransGen-Projektleiter und Mitglied im Vorstand der Verbraucher Initiative Bilanz. „Die Verbraucher sind weiterhin verunsichert, da es zwar längst Gentechnik bei Lebensmitteln gibt, aber keine gekennzeichneten Produkte. Und die Lebensmittelwirtschaft sucht nach Wegen, wie sie ihren Kunden die tatsächliche Lage vermitteln kann. Die Nutzerzahlen zeigen uns, dass TransGen für beide Seiten etwas zu bieten hat.“ Auch Journalisten, Lehrer, Schüler und Studenten zählen zu den regelmäßigen Besuchern auf der TransGen-Homepage.
Seit einem Jahr wird das TransGen-Informationsangebot ständig erweitert und aktualisiert. Immer wieder sind neue Themen, etwa ein umfangreicher Sonderteil über gentechnisch hergestellte Lebensmittelenzyme oder gentechnisch veränderte Lachse und Forellen, hinzugekommen. Stets auf dem aktuellen Stand bietet TransGen präzise, knappe Informationen zu gentechnisch veränderten Nutzpflanzen; sagt, was und in welchem Land zugelassen ist, auf welchen Flächen es bereits angebaut wird und in welchen Lebensmitteln mit Zutaten aus transgenen pflanzlichen Rohstoffen zu rechnen ist. Eine ständig fortgeschriebene Chronik verfolgt die öffentlichen Auseinandersetzungen um die Kennzeichnung. Das „Stichwort“ bietet Hintergrundinformationen zu aktuellen Themen.
Das Herzstück von TransGen ist die Datenbank mit ca. 250 Datensätzen. Hier können Nutzer abfragen, was sie interessiert. Auch hundert deutsche Lebensmittelunternehmen haben sich in die Datenbank eintragen lassen, um ihren Kunden zu vermitteln, wie sie es bei ihren Produkten mit der Gentechnik halten. Im Herbst wird TransGen noch einmal die wichtigsten deutschen Lebensmittelunternehmen anschreiben und sie einladen, sich mit einem Eintrag zu beteiligen. TransGen wird dabei von dem BLL, dem Dachverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft unterstützt.
In den nächsten Monaten kommt die neue Sojaernte aus USA nach Europa, die in diesem Jahr schon zu vierzig Prozent aus gentechnisch veränderte Sojabohnen stammt. Erstmals wird in diesem Herbst auf europäischen Feldern transgener Mais geerntet. „TransGen wird auch im nächsten Jahr weiter ausgebaut. Je mehr die Gentechnik eine ökonomische Realität wird, um so wichtiger sind Transparenz und verlässliche Informationen.“