Anbau von gv-Mais: Feld besetzt
Die Auseinandersetzungen um den Anbau von gentechnisch veränderten Bt-Mais (Novartis) in Deutschland, Frankreich und Spanien dauern an.
Gentechnik-Kritiker von Greenpeace besetzten ein Mais-Feld am Kaiserstuhl und „kennzeichneten“ es mit einem großen Transparent. Einen Tag später wurde auf einem weiteren Feld in der Nähe von Freiburg Gen-Mais geerntet, gehäckselt und in Säcke verpackt. Auf diese Weise sollte verhindert werden, dass gentechnisch veränderter Mais in die Nahrungskette gelangt. Haupteinwand ist das Antibiotikaresistenz-Gen, welches als Markierung in das Pflanzen-Erbgut eingefügt ist.
Greenpeace fordert von Novartis, die gesamten Gen-Mais-Ernte aufzukaufen und zu vernichten. Zwei Lastwagen transportierten den Gen-Mais aus Deutschland und Frankreich nach Basel zurück, damit Novartis ihn als Sondermüll verbrennen könne. Doch das Unternehmen war nicht unvorbereitet: Simmentaler Bauern warteten bereits mit ihren Kühen, um das „erstklassige, von Greenpeace frei Haus gelieferte Getreide“ an ihre prächtigen Tiere zu verfüttern. Statt im Verbrennungsofen landete der Gen-Mais in den Mägen der Prachtkühe.
Schon einige Tage vorher hatte ein Novartis-Sprecher bestätigte, dass auch in Deutschland gentechnisch veränderter Mais angebaut werde. Das Unternehmen hat in Deutschland sieben Tonnen gentechnisch veränderten Mais-Samen verkauft Diese Menge reicht für eine Fläche von 350 Hektar. Für den Verkauf des Samens liegt eine Sondergenehmigung des Bundessortenamtes vor.
Nach Darstellung der „Lebensmittelzeitung“ geht der europäische Verband der Getreidestärke-Industrie davon aus, dass bereits ab diesem Herbst eine echte Garantie gentechnikfreier Maislieferungen nicht mehr möglich ist.