Australien: Spuren von gv-Material in Raps gefunden
(28.07.2005) Die australische Getreideproduktionsfirma ABB Grain hat im Rahmen einer Routineuntersuchung Spuren von gentechnisch verändertem Saatgut in herkömmlich angebautem Raps entdeckt. Die Beimischungen lagen bei höchstens 0,01 Prozent.
Die Frachtladung aus dem Bundesstaat Victoria war von geringem Umfang und für den Export nach Japan bestimmt. Bei dem gv-Raps handelt es sich um das Event Topas 19/2, welches bereits in den 1990er Jahren von Bayer CropScience entwickelt wurde. In Australien ist die Sorte – mit Ausnahme des Bundesstaates Queensland – für die Verwendung in Lebensmitteln nicht zugelassen. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass der Verzehr des GVOs für die Gesundheit unbedenklich ist, betont Bayer CropScience. Topas 19/2 darf auch in die Europäische Union importiert und für die Lebensmittelherstellung verwendet werden. Der Raps ist gegen den Herbizid-Wirkstoff Glufosinat (Markenname: Liberty) unempfindlich.
Sachverständige versuchen nun, die Quelle für die Beimischungen zu finden. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace vermutet, dass der gv-Raps von Versuchsfeldern in Victoria stammt. Nach Aussagen von Bayer CropScience wird das gefundene gv-Material aber seit 1998 nicht mehr in der Forschung verwendet. Möglicherweise ist es durch Kontakt mit Saatgut aus den USA in die Lieferung gelangt.
Da die Grüne Gentechnik auch in Australien umstritten ist, wird gv-Raps trotz mehrerer Zulassungen nicht kommerziell genutzt. In den meisten Bundesstaaten ist der Anbau von gv-Pflanzen verboten oder stark eingeschränkt.