Anbau Gentechnik-Pflanzen: Flächen steigen 2014 auf 181 Millionen Hektar
(28.01.2015) Die mit gentechnisch veränderten Pflanzen bewirtschafteten Flächen nehmen weiter zu. 2014 sind sie weltweit erneut um drei Prozent auf nunmehr 181 Millionen Hektar gestiegen, gegenüber 2013 noch einmal ein Plus von sechs Millionen Hektar. Die größten Zuwächse melden USA und Brasilien. In den übrigen der insgesamt 28 Länder haben sich die Flächen mit gv-Pflanzen kaum verändert. Neu hinzugekommen ist Bangladesh. Dort bauen einige Landwirte auf kleineren Flächen eine 2013 zugelassene gv-Aubergine an. Zurückgegangen ist der GVO-Anbau von Mais, bei Soja, Baumwolle und Raps stieg er wieder an.
Weltweite Anbauflächen gentechnisch veränderter Pflanzen 2014 in Millionen Hektar; nach Ländern (oben) und Kulturarten (unten)
Zum Vergleich: Gesamtfläche Deutschland: 35,7 Mio. Hektar
Wie im Vorjahr listet der aktuelle Report der Agro-Biotech-Agentur ISAAA auch 2014 elf Länder auf, in denen die mit gv-Pflanzen bewirtschafteten Flächen eine Million Hektar überstiegen. An der Spitze stehen weiterhin die USA (73,1 Mio. Hektar) vor Brasilien (42,2), Argentinien (24,4), Indien (11,6), Kanada (11,6) und China (3,9). Zudem verzeichneten Paraguay, Südafrika, Pakistan, Uruguay und Bolivien GVO-Flächen von über einer Million Hektar.
Am stärksten fiel der Zuwachs im vergangenen Jahr in den USA aus (+3,0 Mio. Hektar). Vor allem als Folge des Soja-Booms stiegen in Brasilien die Flächen mit gv-Pflanzen um 1,9 Millionen Hektar an. Eine Zunahme beim GVO-Anbau meldeten Indien (Baumwolle), Kanada (Raps) und Paraguay (Sojabohnen). Dagegen ging etwa in China und Südafrika der Anbau von gv-Pflanzen leicht zurück.
Bei Mais wurden 2014 global weniger gv-Pflanzen ausgebracht. Die Flächen fielen um 3,1 Millionen Hektar niedriger aus, der GVO-Anteil an der weltweiten Maiserzeugung sank von 32 auf 25 Prozent. Bei Soja, Baumwolle und Raps wurden wieder mehr Flächen mit gv-Sorten bestellt. Dennoch blieben bei Baumwolle die GVO-Flächen hinter dem Wachstum der gesamten Erzeugung zurück.
In Bangladesh haben 2014 einige Farmer damit begonnen, auf kleineren Flächen gv-Auberginen (Brinjal) anzubauen, die durch das in der Pflanze gebildete Bt-Protein gegen Schädlingsbefall geschützt sind und so erheblich weniger Pestizide benötigen sollen. Der ISAAA-Report erwartet, dass der Anbau dieser Auberginen in den kommen Jahren zunehmen wird.
In den USA wurde 2013 erstmals trockentoleranter gv-Mais (Drought Gard) ausgepflanzt. Nach 50.000 Hektar im ersten Jahr sind die Flächen 2014 deutlich auf 275.000 Hektar gestiegen.
Weltweit nutzen nach Angaben von ISAAA 18 Millionen Landwirte gentechnisch veränderte Pflanzen. In Indien wirtschaften 7,7 Mio. Kleinbauern mit gv-Baumwolle, in China sind es 7,1 Mio. Auf den Philippinen haben sich 415.000 Kleinbauern entschieden, gv-Mais auf ihren Feldern auszubringen.
Die Statistik über den weltweiten Anbau von gv-Pflanzen wird jährlich von der Agro-Biotechnologie-Agentur ISAAA (International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications) herausgegeben.