Schweiz: Deutliche Mehrheit für Gentechnikfrei-Initiative

(27.11.2005) Mit überraschend deutlicher Mehrheit haben die Schweizer Bürger einem auf fünf Jahre befristeten Verbot der kommerziellen Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen und Tiere zugestimmt. Eine entsprechende Volksinitiative wurde heute mit 55,7 Prozent der abgegebenen Stimmen angenommen.

In allen 26 Kantonen lagen die Befürworter des Verbots vorn, am deutlichsten im Kanton Jura (75,9%), am knappsten in den Städten Aargau, Zürich und Bern. Die Wahlbeteiligung betrug 41,8 Prozent.

Die Gentechnikfrei-Initiative war von einem breiten Bündnis von Umwelt,- Konsumenten und Bauernorganisationen eingebracht worden. Sie verbietet den landwirtschaftlichen Anbau von gv-Pflanzen sowie die Einfuhr von gv-Saatgut und gv-Tieren. Forschung und nach den Schweizer Gesetzen genehmigte Freisetzungsversuche mit gv-Pflanzen sind von dem Verbot ebenso wenig betroffen wie die Einfuhr von Lebens- und Futtermitteln aus gv-Pflanzen.

Die Schweizer Regierung und das Parlament hatten sich gegen das Moratorium ausgesprochen, da die bestehenden Gesetze ausreichend seien. Vor der Abstimmung hatten zahlreiche Wissenschaftler die Befürchtung ausgesprochen, die Annahme der Initiative könnten viele Forschungsgruppen veranlassen, ins Ausland zu wechseln.