Wien: EU-Konferenz zur Koexistenz
(05.04.2006) Auf einer Konferenz in Wien vom 4. bis 6. April wird über die Koexistenz von gentechnisch veränderten, konventionellen und biologischen Nutzpflanzen beraten. Eingeladen sind etwa 600 Experten, Politiker sowie Vertreter von Wirtschafts-, Umwelt- und Verbraucherverbänden.
Die EU-Kommission will effiziente und praktikable Strategien erörtern, mit denen Koexistenz gewährleistet werden kann. In einem Interview vor der Konferenz betonte EU-Agrarkommissarion Fischer Boel, dass es „in Wien keine Debatte pro und contra Gentechnik geben wird.“ Sie verteidigte noch einmal den Beschluss der Kommission, vorerst keine EU-weit verbindlichen Koexistenz-Regeln vorzugeben. Die Lage sei in jedem Land eine andere und die praktischen Erfahrungen beim Anbau gv-Pflanzen seien noch begrenzt. Fischer Boel warnte auch davor, die Schwellenwerte für zufällige, technisch unvermeidbare GVO-Einträge bei Bioprodukten zu verschärfen. Die zur Einhaltung erforderlichen Maßnahmen seien aufwändig und würden Bioprodukte drastisch verteuern.
Gastgeber der Konferenz ist der österreichische Landwirtschaftsminister Pröll, dessen Land derzeit die Präsidentschaft des Europäischen Rates innehat. Pröll verlangt, dass es möglich sein sollte, „gentechnik-freie“ Zonen rechtlich verbindlich vorzuschreiben. Bisher sind solche Zonen nur auf Basis freiwilliger Zusammenschlüsse möglich.