Sorten aus MON810-Mais: Zahlreich in Spanien, Verbote in Polen
(10.05.2006) Die EU-Kommission hat Polen erlaubt, 16 gentechnisch veränderte Maissorten zu verbieten. Diese Sorten gehen auf den insektenresistenten MON810-Mais zurück, der seit 1998 in der EU gentechnikrechtlich zugelassen ist und in mehreren EU-Ländern angebaut wird.
Zahlreiche Sorten, die aus Kreuzungen mit MON810-Mais hervorgegangenen sind, haben sortenrechtliche Genehmigungen in verschiedenen EU-Ländern erhalten. Bereits 2004 wurden in Spanien und Frankreich 17 MON810-Sorten zugelassen. Zur diesjährigen Aussaat sind in Spanien inzwischen 25 Sorten im Handel. In Deutschland wurden fünf MON810-Sorten genehmigt, weitere acht werden 2006 in Sortenversuchen an 16 Standorten geprüft.
Neue Sorten, die in einem EU-Mitgliedstaaten zugelassen sind, können in den gemeinsamen EU-Sortenkatalog eingetragen werden. Danach kann Saatgut dieser Sorten EU-weit in den Handel kommen. Polen hatte in Brüssel eine Ausnahme für 16 MON810-Sorten und weitere 700 konventionelle Sorten beantragt, da diese Sorten nicht an regionale Standortbedingungen und die kurze Vegetationsperiode in Polen angepasst seien. Die EU-Mitgliedstaaten haben im Ständigen Ausschuss für Saatgut dem polnischen Sortenverboten zugestimmt. Ein Anbau von Bt-Mais ist damit in Polen vorerst nicht möglich. Die polnische Regierung nimmt gegenüber der Agro-Gentechnik eine ablehnende Haltung sein.