Ergebnisse Erprobungsanbau Bayern 2005: GVO-Auskreuzungen in größeren Entfernungen
(29.06.2006) Beim Erprobungsanbau mit Bt-Mais in Bayern 2005 wurden kennzeichnungspflichte GVO-Einträge in größeren Entfernungen gemessen als im Vorjahr. Wie der bayerische Landwirtschaftminister Miller in einer Ausschusssitzung des Landtags mitteilte, sollen 2006 weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
Dazu wurde eine gemeinsame Bund-Länder-Arbeitsgruppe eingerichtet, die von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) koordiniert wird.
Der Erprobungsanbau 2005 erstreckte sich auf elf Standorte in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Bayern. Während im Jahr zuvor Bt-Mais und konventioneller Mais direkt aneinander grenzten, sollte 2005 vor allem untersucht werden, welchen Einfluss die zwischen Bt-Mais und einem konventionellen Nachbarfeld gelegenen Flächen auf Pollenflug und GVO-Einträge haben. Wie zu erwarten war, fanden sich hohe GVO-Einträge vor allem in den ersten zehn Metern des konventionellen Maisbestandes. In einigen Fällen wurden GVO-Einträge über dem Kennzeichnungs-Schwellenwert von 0,9 Prozent jedoch auch in größeren Entfernungen gemessen. Anders als 2004 hatte die vorherrschende Windrichtung großen Einfluss auf die Auskreuzungshäufigkeit. Nicht eindeutig sind die Befunde über Größe und Nutzung der Zwischenflächen.
Nach der Auswertung des Erprobungsanbaus 2004 erschien ein Trennstreifen von 20 Metern ausreichend, um GVO-Einträge in den konventionellen Nachbeständen unterhalb 0,9 Prozent zu halten. Nun empfiehlt Minister Miller vorsorglich einen Abstand von 150 Metern und folgt damit den Vorschlägen von Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer. Prof. Inge Broer von der Universität Rostock, die den Erprobungsanbau der drei Bundesländer koordinierte, hält diesen Wert für zu hoch. Auf Basis der wissenschaftlichen Daten aller Standorte empfiehlt sie einen Abstand von fünfzig Meter zwischen Bt- und konventionellem Maisfeld. Zusätzlich sollten die ersten 25 Meter des konventionellen Maisfeldes zusammen mit der Ernte des gv-Maises verwertet werden.