Greenpeace-Studie: Wissenschaftler distanzieren sich
(25.07.2006) Die Umweltschutzorganisation Greenpeace veröffentlichte in der vergangenen Woche die Vorversion einer Studie, in der sie aktuelle Forschungsergebnisse zu gentechnisch verändertem Bt-Mais auswertet. Fazit: Es bestehe ein hohes Risiko für Natur, Tier und Mensch.
Die Studie bezieht sich u.a. auch auf Projekte der vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderten Sicherheitsforschung. In einer Stellungnahme fasst Ingolf Schuphan (RWTH Aachen), der die BMBF-Projekte zu möglichen Auswirkungen von Bt-Mais koordinierte, die Ergebnisse seinerseits zusammen. Fazit: Bt-Mais Mon810 sei biologisch sicher, insbesondere im Vergleich zu einer chemischen Insektizidbehandlung.
Auch Wissenschaftler der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig distanzieren sich in einer Pressemitteilung von der Greenpeace-Studie. Die FAL-Arbeitsgruppe untersuchte über mehrere Jahre, wie lange das von Bt-Mais gebildete Bt-Toxin im Boden überdauert und ob es sich auf Bodenmikroorganismen auswirkt. Die Ergebnisse seien eindeutig: Weder Insekten und andere Kleinlebewesen noch die ökologisch wichtigen Bodenmikroorganismen würden auf dem Feld durch Bt-Toxin beeinträchtigt. Greenpeace habe, so Projektleiter Tebbe, einzelne Forschungsergebnisse aus dem Zusammenhang gerissen. Dadurch entstehe der Eindruck eines Risikos, das tatsächlich nicht vorhanden sei.