Nach „Feldbefreiung“: Verfahren gegen Gentechnik-Gegner
(31.07.2006) Nach dem „Gendreck-weg“-Aktionswochenende in Zehdenick (Oberhavel) müssen mehrere Aktivisten mit Verfahren rechnen. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wurden 24 Personen vorübergehend festgenommen, weil sie verdächtigt werden, gentechnisch veränderte Maispflanzen ausgerissen zu haben.
Weitere 64 Personen wurden zur Feststellung der Personalien in Gewahrsam genommen. Trotz eines massiven Polizeieinsatzes war es einigen Aktivisten gelungen, auf das Bt-Maisfeld zu gelangen und dort wie angekündigt Pflanzen zu zerstören. Nach Angaben des Landwirts Jörg Eickmann, der auf seinem Betrieb 48 Hektar Bt-Mais anbaut, sind etwa 150 Quadratmeter betroffen.
An den Aktionen des Wochenendes sollen sich etwa 500 Gentechnik-Gegner beteiligt haben. Wie schon im Vorjahr hatte das „Gendreck-weg“-Netzwerk zu einer öffentlichen „Feldbefreiung“ aufgerufen, um gegen den Anbau von Bt-Mais vorzugehen. Eickmann wurde vor Ort von der Arbeitsgemeinschaft Innovativer Landwirte (AGIL) unterstützt. Sie betonten, dass es die freie Entscheidung jedes Landwirts sei, den zugelassenen und von den Behörden als sicher bewerteten Mais anzubauen. Der Anbau von Bt-Mais sei ein wirksames Mittel, um Ertragsverluste durch den in der Region verbreiteten Maiszünsler zu vermeiden. Alle anderen Verfahren seien gescheitert, sagte Eickmann.