Baden-Württemberg: Behörden finden gv-Reis
(14.09.2006) Erstmals haben Behörden der amtlichen Lebensmittelüberwachung in Deutschland Spuren von gentechnisch verändertem LL601-Reis nachgewiesen. Nach Angaben des Landeswirtschaftsministeriums in Stuttgart wurden in sieben untersuchten Reisprodukten LL601-Spuren gefunden.
Vier dieser positiven Proben konnten einer bestimmten Reissorte aus den USA zugeordnet werden, bei den übrigen ist die Herkunft noch nicht geklärt. Die gemessenen LL601-Anteile liegen unter 0,05 Prozent. Weitere 39 Reisproben blieben ohne Befund. Die betroffen Reishändler wurden aufgefordert, von sich aus ihre Kunden zu informieren. Andernfalls wolle das Ministerium die Namen der Handelsunternehmen veröffentlichen. Eine unmittelbare Gefahr für die Verbraucher bestehe nicht. Weitere Bundesländer haben ebenfalls mit Untersuchungen von Reisprodukten begonnen.
Inzwischen haben Aldi-Nord und Edeka einzelne Reisprodukte vorsorglich aus dem Handel genommen. Diese wurden von Reisimporteuren bezogen, die bei eigenen Untersuchungen LL601-Reis gefunden hatten. In der Schweiz haben die Handelsketten Migros und Coop den Verkauf von Reis aus USA eingestellt. Dort waren ebenfalls geringe LL601-Spuren in Reisprodukten nachgewiesen worden. Die gemessenen Konzentrationen lagen bei 0,01 Prozent.
LL601-Reis ist in den USA nicht zugelassen. Seine Entwicklung wurde 2001 eingestellt und Freisetzungsversuche beendet. Vermutlich ist LL601-Reis 2003 bei der Züchtung oder der Saatgutvermehrung in konventionelles Reis-Saatgut gelangt.