USA: Monsanto muss 2,5 Millionen Dollar Strafe zahlen
(10.07.2010) Der US-amerikanische Agro-Biotechkonzern Monsanto muss eine Strafe von 2,5 Millionen Dollar zahlen. Das Unternehmen hatte in den USA gentechnisch veränderte Bt-Baumwolle vertrieben, ohne auf die in einigen Regionen bestehenden Anbaubeschränkungen hinzuweisen. Monsanto hat die Strafe akzeptiert.
Gentechnisch veränderte Pflanzen, die Bt-Proteine als Wirkstoffe gegen Schädlinge bilden, gelten in den USA rechtlich als „Pestizide“. Sie werden - genau wie ähnlich wirkende Pflanzenschutzmittel - von der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agengy) zugelassen.
Für Bt-Pflanzen ordnet die EPA meist bestimmte beim Anbau zu beachtende Auflagen an. Damit soll das Auftreten und die Ausbreitung von resistenten Schädlingen vermieden oder verzögert werden. Meist müssen die Farmer einen Anteil Refugienflächen mit konventionellen Pflanzen anlegen, um so bei den jeweiligen Schädlingen den Selektionsdruck hin zu einer Resistenzbildung abzuschwächen.
Bei der Zulassung der beiden Bt-Baumwolllinien Bollgard und Bollgard II hatte die EPA in zehn texanischen Bezirken weitergehende Einschränkungen angeordnet. Dennoch hatte Monsanto dort zwischen 2002 und 2007 Saatgut verkauft und vertrieben, ohne die Abnehmer auf die in Texas bestehenden Restriktionen hinzuweisen.
Deswegen verhängte die EPA gegen Monsanto nun eine die Strafe von 2,5 Millionen US-Dollar. Es ist die höchste bisher für Verstöße gegen die Pestizid-Vorschriften ausgesprochene Strafe.
„Wer Pestizid-Produkte herstellt und vertreibt, muss die dafür geltenden Bundesgesetze beachten, “ sagte ein Sprecher der EPA. „Die angeordneten Auflagen sind notwendig, um die Entwicklung und die Ausbreitung von resistenten Insektenschädlingen zu vermeiden.“
2007 hatte Monsanto die EPA selbst über den Verkauf von unzureichend deklariertem Saatgut informiert. Nachfolgend ermittelte die EPA landsweit 1700 Fälle, in denen Bollgard-Saatgut ohne entsprechende Hinweise in den Anbaurichtlinien verkauft wurde. Inzwischen hat Monsanto diese Richtlinien korrigiert.
2008 hat die EPA die in den zehn texanischen Bezirken geltenden Anbaubeschränkungen für Bollgard-Saatgut gelockert.
In den USA ist es bisher nur in wenigen regional beschränkten Fällen zu einem Auftreten Bt-resistenter Baumwollschädlinge gekommen. In Indien hingegen, wo Maßnahmen für ein Resistenzmanagement nur unzureichend praktiziert werden, sind resistente Schädlinge häufiger nachgewiesen worden.