Brasilien: Mit Gentechnik zu mehr Ertrag bei Zuckerrohr
(28.05.2010) In den nächsten Jahren sollen in Brasilien gentechnisch veränderte Zuckerrohr-Sorten auf den Markt kommen, die einen um dreißig bis vierzig Prozent höheren Zuckerertrag liefern. Dazu haben Bayer CropScience und das brasilianische Forschungsinstitut CTC eine „umfassende Kooperation“ vereinbart.
Das Ziel der Zusammenarbeit des in Monheim (Rheinland) ansässigen Agro-Unternehmens mit dem führenden brasilianischen Zuckerrohr-Forschungsinstitut CTC (Centro de Tecnologia Canaviera) ist es, neue Sorten mit einem deutlich erhöhten Zuckergehalt zu entwickeln.
Zuckerrohranbau in Brasilien: Mehr Zucker, mehr Bioenergie
Foto: CTC
Zuckerrohr ist die Pflanze, mit der sich die höchsten Ausbeuten an Biotreibstoff erzielen lassen. Brasilien will den Zuckerrohr-Anbau in den nächsten Jahren weiter steigern und die Herstellung von Bioethanol effektivieren, um so auf den Weltmärkten mit den fossilen Treibstoffen konkurrieren zu können.
Schon heute entfallen auf Brasilien knapp die Hälfte der Welt-Zuckerrohrproduktion. Handelsüblichen Treibstoffen ist dort ein Bioethanolanteil von zwanzig bis 25 Prozent beigemischt.
Das CTC-Institut kann eine große Erfahrung in der Zuckerrohrzüchtung und -verarbeitung in die Kooperation einbringen, während Bayer CropScience_in erster Linie „Gentechnologien“ zur Verfügung stellen will. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung von Sorten mit einem höheren Zuckergehalt. Frühe Forschungsergebnisse, so _Bayer CropScience in einer Presseinformation, deuten auf einen Anstieg um dreißig bis vierzig Prozent hin. Zulassungen für erste kommerzielle Produkte sollen bereits 2015 beantragt werden.
„Wir sehen durch die Kombination unserer Zuckerrohr-Sorten mit der Technologie von Bayer eine große Ertragssteigerung voraus. Zuckerrohr ist derzeit die konkurrenzfähigste Kulturpflanze zur Gewinnung erneuerbarer Energie, und diese Zusammenarbeit mit Bayer wird die Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessern“, sagte CTC-Geschäftsführer Nilson Boeta.
Im Sommer 2009 hatte bereits BASF eine ähnliche Kooperation mit dem CTC-Institut vereinbart.