Freisetzung von gv-Futtererbsen hat begonnen
(04.05.2007) In Sachsen-Anhalt hat die Freisetzung gentechnisch veränderter Erbsen durch die Firma Novoplant begonnen. Am Donnerstag wurden auf einer hundert Quadratmeter großen Fläche des Leibnitz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben die Erbsensamen ausgesät.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hatte die Freisetzung von insgesamt sechshundert Pflanzen zu Forschungszwecken in der vergangenen Woche unter Auflagen genehmigt.
Die gv-Erbsen produzieren infolge eines eingeführten Genkonstruktes in ihren Samen Antikörper, die als Futtermittelzusatz Schweine vor bestimmten Infektionskrankheiten schützen sollen. Mit der Freisetzung soll überprüft werden, ob die Pflanzen sich im Freiland anders verhalten als im Gewächshaus. Außerdem soll Pflanzenmaterial gewonnen werden, um damit Tierversuche durchzuführen.
Das BVL sieht in der Freisetzung keine Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt. Erbsen sind überwiegend Selbstbestäuber und Auskreuzungen von daher wenig wahrscheinlich. Zudem werden im Pollen der gv-Erbsen keine Antikörper gebildet. Sicherheitshalber muss der Anbau konventioneller Erbsen mindestens Tausend Meter von der Versuchsfläche entfernt sein.
Etwa 75.000 Bürger hatten sich durch ihre Unterschriften gegen den Freisetzungsversuch ausgesprochen. Befürchtet wird vor allem, dass gv-Erbsen in die Bestände der benachbarten Genbank einkreuzen könnten. Das IPK wird im Jahr der Freisetzung vorsorglich keine zum Sortiment der Genbank gehörenden Erbsen im Freiland kultivieren.