Leinsamen: Spuren von gentechnisch verändertem Flachs entdeckt
(10.09.2009) Die Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg hat in Leinsamenprodukten Spuren von gentechnisch verändertem Flachs entdeckt. Der vermutlich aus Kanada stammende gv-Flachs ist in Europa nicht zugelassen.
In 16 von 41 untersuchten Leinsamen-Produkten stellte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg Spuren von gentechnisch verändertem Flachs (Leinsaat) fest. Der ermittelte Anteil lag zwischen 0,05 und 0,1 Prozent. Nach „Hinweisen aus Fachkreisen“ hatte das Amt eine „Sonderkontrollaktion“ durchgeführt.
„Bei den Funden handelt es sich um eine nicht hinnehmbare Verbrauchertäuschung, es besteht jedoch nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen keine Gesundheitsgefahr für den Verbraucher“, erklärte Peter Hauck, Minister für Ernährung und Ländlichen Raum in Baden-Württemberg.
Die Behörden gehen davon aus, dass die Funde von gv-Flachs aus Kanada stammen. Dort wurde bereits 1996 ein herbizidresistenter gv-Flachs (Handelsname: CDC Triffid) für den Anbau sowie als Lebens- und Futtermittel zugelassen. Zuvor hatte die kanadische Behörde für Lebensmittelsicherheit den gv-Flachs und seine Produkte geprüft und als sicher eingestuft. Später wurde dieser gv-Flachs auch in den USA zugelassen.
Mit Rücksicht auf die Exportmärkte vor allem in Europa wurde nach offiziellen Angaben der gv-Flachs weder in Kanada noch in den USA angebaut. In Kanada wurde die Sortenzulassung 2001 wieder zurückgezogen. Seitdem ist der Anbau von CDC Triffid-Flachs verboten.
Kanada ist der größte Flachs- bzw. Leinsaatproduzent der Welt. Die EU führte 2006 etwa 600.000 Tonnen Leinsaat ein, davon gut 400.000 Tonnen aus Kanada.
Wie die Beimischungen von gv-Flachs in die Leinsamenprodukte gelangen konnte, ist bisher nicht geklärt. Da jedoch Leinsamen aus gv-Flachs in Europa nicht zugelassen ist, sind Produkte mit minimalen Spuren - unabhängig vom gemessenen Anteil - nicht verkehrsfähig. Die betroffenen Produkte dürfen nicht weiter verarbeitet oder verkauft werden.