Brasilien: In zehn Jahren gentechnisch verändertes Zuckerrohr mit 25 Prozent mehr Ertrag
(04.08.2009) Bis 2020 sollen in Brasilien neue Zuckerrohrsorten auf den Markt kommen, die einen um 25 Prozent höheren Ertrag liefern und zudem Trockenheit besser vertragen als herkömmliche Sorten. Das ist das Ziel einer Vereinbarung zwischen dem deutschen Chemiekonzern BASF und dem brasilianischen Forschungszentrum CTC.
Wie die beiden Unternehmen in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilten, wollen sie ihre Kompetenzen bündeln, um neue Zuckerrohrsorten zu entwickelt, mit denen der durchschnittliche Ernteertrag von derzeit achtzig auf hundert Tonnen Zuckerrohr pro Hektar gesteigert werden kann.
Während die BASF vor allem die Erfahrung in der Pflanzenbiotechnologie und „viel versprechende Gene“ aus der Gen-Datenbank des Unternehmens einbringt, liegen die Stärken von CTC (Centro de Tecnologia Canaviera) in der Zuckerrohrzüchtung. Das Forschungszentrum besteht seit vierzig Jahren und arbeitet seit längerem auch mit gentechnischen Verfahren.
Die Kooperation soll bei der „Produktivität und Qualität von Zuckerrohr einen großen Schritt nach vorn“ ermöglichen und „dazu beitragen, die Position Brasiliens als Weltmarktführer für Zucker, Ethanol und Energie auszubauen“, sagt der CTC-Vorsitzende Nilson Zaramella Boeta.
Brasilien erntet jährlich knapp 500 Millionen Tonnen Zuckerrohr und ist damit der weltweit größte Erzeuger. Neben Zucker wird daraus vor allem Bioethanol hergestellt. In Brasilien enthalten alle handelsüblichen Treibstoffe einen Bioethanolanteil von zwanzig bis 25 Prozent. Die meisten neu zugelassenen Autos sind mit Motoren ausgestattet, die mit Beimischungen von bis zu hundert Prozent angetrieben werden können.
Brasilien ist weltweit das Land mit den höchsten Anteilen an Biotreibstoffen. Bei den derzeitigen Weltmarktpreisen für Rohöl ist in Brasilien Bioethanol aus Zuckerrohr deutlich billiger als herkömmliche Kraftstoffe aus Mineralöl. 1,2 Millionen Tonnen Bioethanol führte Brasilien 2008 allein in die USA aus.
Eine weitere Abholzung der Wälder durch die Ethanolproduktion sei nicht zu befürchten, erklärten die Unternehmen. Zuckerrohr für Ethanol werde nur auf einem Prozent der gesamten landwirtschaftlich nutzbaren Fläche Brasiliens angebaut. Zudem seien die Regenwälder über tausend Kilometer